Indigene nutzen digitale Kommunikation für Kampf um ihr Land
In der entlegenen Ortschaft Sarayaku, nur per Leichtflugzeug oder Kanu erreichbar, leben etwa 1.200 Angehörige der Kichwa. Sie kämpfen für ihre Rechte, vor allem jenes auf ihr angestammtes Land. Seit 1996, als Ecuadors Regierung Konzessionen zur Erdölförderung an Unternehmen vergab, leisteten die Indigenen Widerstand. Es gab grünes Licht für Projekte, ohne dass sie angehört wurden.
Recht auf Leben in Einklang mit der Natur
2012 fällte der 2003 angerufene Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte dann ein Urteil gegen das staatliche Ölunternehmen PetroEcuador, zugunsten der Kiwcha. Diese wollen in Einklang mit der Natur zusammenleben, das "Buen vivir" heißt "Sumak Kawsay". Den Kampf für ihre Traditionen und das Wissen ihrer Vorfahren führen die Kiwcha auch mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel. Dem internationalen Netzwerk Global Voices gegenüber erklärten Mitglieder der indigenen Gemeinde, dass das Internet eine wichtige Rolle dabei spiele, internationale Solidarität mit ihren Anliegen herzustellen.
Sich mit moderner Technik Gehör verschaffen
Für die Menschen von Sarayaku ist die moderne Kommunikationstechnologie ein Mittel, sich Gehör zu verschaffen und in Kontakt mit anderen zu treten. Mirian Cisneros, die derzeitige Präsidentin von Sarayaku, wirft einigen Regierenden in Ecuador vor, den Indigenen ihre Meinungsfreiheit zu nehmen. Die Kiwcha aber ließen sich nicht den Mund verbieten und verteidigten ihr Gebiet, ohne das sie nicht überleben könnten. Künftigen Generationen solle ein Vermächtnis des Widerstands hinterlassen werden.
Indigene können sich über Grenzen hinweg untereinander vernetzen
Die Gemeinde betreibt einen Blog: http://sarayaku.org/ und ist auf Twitter und Facebook aktiv. Einer der für den Blog Verantwortlichen erklärt, da die Regierung und andere zur Erdölförderung eine unterschiedliche Haltung einnähmen, sei es notwendig, einen eigenen Kommunikationskanal zu haben. Die Indigenen prangern an, dass die Regierung es ihnen und ihrer Kultur gegenüber generell an Respekt fehlen lasse - trotz allen Redens über Interkulturalität. In der Realität versuche Quito aber, den Indigenen fremde Lebensformen aufzuzwingen. Fest steht: Den Kommunikationsvorteil haben die Herrschenden inzwischen verloren. Zudem können Indigene über Grenzen hinweg untereinander kommunizieren und Erfahrungen austauschen. (bs)
Spannende Reportage
Lesen Sie zum gleichen Thema die Reportage "Ein Dorf im Kampf
gegen die Erdölindustrie" und erfahren Sie, wie das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat die Menschen in Sarayaku unterstützt!