Indigene nach Landkonflikt verschwunden
In Paraguay sind zwei indigene Bauern, nach gewalttätigen Übergriffen durch brasilianischen Siedler und ihren Sicherheitskräften, nicht wieder aufgetaucht. Mehrere Polizeistreifen hätten sich im Distrikt Corpus Cristi im Departamento Canindeyú nahe der Grenze zu Brasilien auf die Suche nach den beiden Mitgliedern der Tacuara'i-Gemeinde gemacht, jedoch ohne Erfolg, berichtet die Tageszeitung „Ultima Hora“ am Montag, den 17. September 2018.
Am Wochenende hatten die Brasilianer ein von 170 indigenen Familien besetztes Stück Land angegriffen, so berichten Augenzeugen. Ein Landbesetzer sei verletzt worden. Auf einem verbreiteten Video seien Schüsse zu hören gewesen, berichtete die Zeitung, die die Aufnahme veröffentlichte. Seit dem Vorfall am Sonntag gilt der 27 Jahre alte Isodoro Barrios als verschwunden. Bereits vor einer Woche verschwand die gleichaltrige Frau Graciela García Benítez.
Die Besetzer des rund 1.500 Hektar großen Landstücks beanspruchen das Territorium als Land ihrer Vorfahren für sich, so die Tageszeitung „ABC“. Polizeiangaben zufolge seien sie bewaffnet und weigern sich, das Gebiet zu verlassen. Der Abteilungsleiterin für Indigenenrecht in Paraguays Indigenenbehörde (INDI) Dora Penayo zufolge hätten die Besetzer das falsche Stück Land besetzt. Das von ihnen beanspruchte Terrain würde sich in der nahegelegenen Gemeinde Nueva Esperanza befinden. (bb)