Indigene fordern Mitsprache bei Staudammprojekt
Indigene vom Volk der Teribe wollen in Costa Rica bei der Planung des größten Staudammprojektes in Mittelamerika hinzugezogen werden. Das umstrittene Projekt Diquís soll im Süden des Landes entstehen. Eine Studie der University of Texas in Austin hat nachgewiesen, dass der Bau des Staudamms die Menschenrechte verletzen würde.
Das staatliche costaricanische Elektrizitätsinstitut ICE hat das Projekt angeschoben. Das Wasserkraftwerk soll über eine Leistung von 650 Megawatt verfügen. Für die Realisierung des Projektes müsste das Indigenengebiet Terraba überflutet werden. Für die Teribe ist es eine wichtige kulturelle und spirituelle Stätte. Nach Angaben des ICE laufen Studien über die potenziellen Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt sowie zur grundsätzlichen Machbarkeit. Die indigenen Gemeinden allerdings beschweren sich, dass bereits schwere Baumaschinen auf ihrem Gebiet arbeiten. Menschenrechtler werfen Costa Ricas Regierung vor, dass über die Köpfe der direkt von dem Staudamm Betroffenen hinweg entschieden werde.
Costa Rica hat Übereinkommen 169 der Internationalen Arbeitsorganisation unterschrieben. Dieses verpflichtet die Unterzeichnerstaaten, betroffene Gemeinden bei der Planung von Unternehmungen hinzuzuziehen, die sich auf ihre Gebiete auswirken.
Kritiker weisen darauf hin, dass das Recht der Teribe durch eine Verzögerungstaktik ausgehebelt wird und diese schließlich vor vollendete Tatsachen gestellt werden dürften. (bs)
Quelle: Agencia púlsar