Indigene fordern Mitbestimmung bei Lithium-Projekten

Die Serranía de Hornocal sind eine Bergkette, die in der argentinischen Provinz Jujuy entfernt liegt. (Foto: Flickr, Ivan Fijarczyk, Public Domain Mark 1.0)
In Argentiniens Region Jujuy im äußersten Nordwesten des Landes haben indigene Gemeinden, Menschenrechtsvereinigungen und Umweltschutzverbände vor den negativen Auswirkungen neuer Bergbau-Abbauprojekte auf Mensch und Umwelt gewarnt. Am 22. Februar 2019 laufe eine Ausschreibung um neue Förderlizenzen ab, vor allem handele es sich dabei um neue Lithium-Abbauvorhaben, berichtet das Onlinemedium „MisionesOnline“ zu Wochenbeginn.
Zuständig für die Ausschreibungen ist das öffentliche Provinzunternehmen „Staatliche Gesellschaft für Energie- und Bergbaugesellschaft Jujuuy“ (JEMSE). Die ausgeschriebenen Gebiete befinden sich in den Salzseen Salinas Grandes, Laguna Guayatayoc und Salar de Jama. „Die 33 Gemeinden, die in den Tälern von Salinas Grandes und Laguna Guayatayoc leben, wurden über diese Maßnahme nicht konsultiert“, kritisieren die Stiftung für Umwelt und natürliche Ressourcen (FARN), Amnesty International Argentinien, die katholische Seelsorge für indigene Völker (ENDEPA) und die Juristenvereinigung für Indigenenrechte (AADI).
„Der Staat hat keine ausreichenden Informationen und keine Studien über die Auswirkungen der Projekte vorgelegt“, beschweren sich die Kritiker in einem Schreiben. Der argentinische Staat muss laut internationaler Abkommen und eigener Verfassung die von Bergbauvorhaben betroffene Bevölkerung vorab befragen. Mögliche Schäden beim Lithium-Abbau sind der hohe Wasserverbrauch oder Verunreinigungen durch Chemikalien. „Nein zum Lithium, ja zum Wasser und Leben“, geben die Kritiker als Parole aus. Einige indigene Gemeinden vor Ort fordern sogar ein Verbot des Lithiumabbaus. Argentinien gehört mit Bolivien und Chile zum „Lithium-Dreieck“ in Südamerika. (bb)