Indigene fliehen vor Kampfhandlungen
In Kolumbien haben seit Anfang Januar Hunderte von Indigenen ihre Heimatorte verlassen müssen, da das Militär und die Guerillabewegung FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) sich heftige Auseinandersetzungen liefern. Einmal mehr wird deutlich, wie sehr die ohnehin schon an den Rand der kolumbianischen Gesellschaft gedrängten Indigenen von dem internen bewaffneten Konflikt bedroht werden.
Vertuschter Mord?
200 Angehörige des Volkes der Paez flohen vor den Kampfhandlungen. Zwei Indigene kamen bei den Schusswechseln ums Leben. Darunter eine Greisin, die einen Herzanfall erlitt. Das andere Opfer ist ein 31jähriger Mann, der mehrere Schusswunden aufwies. Er trug Militärkleidung, was den Verdacht weckt, das Militär könnte dem Leichnam nachträglich zwecks Vertuschung eine Uniform angelegt haben, um den Mann als FARC-Kämpfer erscheinen zu lassen. Von indigener Seite wurde die Staatsanwaltschaft zu einer Untersuchung des möglichen Mordes aufgerufen. Auch 500 Campesinos haben das Kampfgebiet inzwischen gezwungenermaßen verlassen müssen.
Indigene prangern staatliche Gewalt an
Nach Angabe von Kolumbiens Nationaler Indigenen-Organisation wurden im vergangenen Jahr 122 Indigene ermordet. In einem Bericht heißt es, dass die Gewalt überwiegend von staatlichen Sicherheitskräften zugefügt werde. (bs)
Quelle: Noticias aliadas