Indigene erheben Vorwürfe gegen Militärs
In Ecuador hat der Stamm der "Kichwa de Tzawata" in dieser Woche schwere Vorwürfe gegen die Regierungstruppen des südamerikanischen Landes erhoben. Nach lokalen Medienberichten hätten schwer bewaffnete Soldaten in der Amazonas-Provinz Napo versucht, die dort lebende indigene Bevölkerung gewaltsam zu vertreiben.
Nach Angaben von Modesto Alvarado, einem der Repräsentanten des Stammes, seien Ende November mehr als 60 Soldaten in das von den "Kichwa de Tzawata" bewohnte Territorium eingedrungen. Ziel sei es gewesen, die Region für das kanadische Bergbau-Unternehmen Meredon zu räumen, das vor Ort mit Explorationsvorhaben beginnen wollte. Alvarado verwies auf eine UN-Verordnung, die militärische Aktivitäten in indigenen Territorien ohne deren Zustimmung verbiete.
Ein Sprecher des Menschenrechtsbüros des ecuadorianischen Justizministeriums erklärte dagegen auf Anfrage, es lägen keine Kenntnisse darüber vor, dass Militärangehörige die Region betreten hätten.
Das umstrittene Unternehmen aus Kanada war laut Angaben Alvarados bereits vor einigen Jahren in der Region tätig. Bei vorangegangenen Explorationstätigkeiten seien illegal Chemikalien verwendet worden, die bei vielen Kindern des Stammes schwere gesundheitliche Schäden verursacht hätten. (TK)