Immer mehr Lateinamerikaner erhalten Rente
70,8 Prozent der über 65-Jährigen in Lateinamerika beziehen eine Rente. Das geht aus einem Bericht der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) der Vereinten Nationen hervor. 2002 lag die Rentenquote bei 53,6 Prozent, so die UN-Wirtschaftsexperten im jährlich erscheinenden "Sozialpanorama Lateinamerika 2017". Die Ausweitung der Rentenempfänger auf heute 70,8 Prozent sei begrüßenswert und trage zu einer gerechteren Gesellschaft bei.
Bedinungslose Rentenzahlungen steigen
Zwischen 1990 und 2016 sei die Zahl der Länder mit Rentenzahlungen ohne vorherige Beitragszahlungen von 8 auf 26 angestiegen. Diese Form der bedingungslosen Rente ist für Menschen wichtig, die nicht in festen Angestelltenverhältnissen tätig waren, sondern informeller Beschäftigung nachgegangen sind.
Von 2002 bis 2015 seien die monatlichen Zahlungen im Schnitt um 31 Prozent gestiegen. Den größten Rentenanstieg mit über 80 Prozent gab es in diesem Zeitraum in den sozialdemokratisch regierten Ländern Bolivien, Argentinien, Brasilien und Uruguay sowie in Chile. In konservativ regierten Ländern Kolumbien, El Salvador, Guatemala, Honduras und der Dominkanischen Republik hatten die Renter weniger als 30 Prozent mehr Geld in der Tasche, rechnet die CEPAL vor. Im Jahr 2036 wird die Zahl der über 60 Jahre alten Menschen die der Minderjährigen übersteigen. (bb)
Foto: Adveniat/Achim Pohl