Hungerstreik gegen Petrobras-Ölkonzern

In Uruguays Hauptstadt Montevideo geht der Hungerstreik mehrerer Angestellter einer Tochterfirma des brasilianischen Energiekonzerns Petrobras in die dritte Woche. Sie protestieren gegen die Kündigung von Arbeitskollegen, den mangelhaften Service und den Rechtsruck im Nachbarland. Anfang Oktober hatte das Unternehmen „MontevideoGas“, an dem Petrobras die Mehrheit hält, 21 Arbeiter entlassen, berichten lokale Medien über den Protest.
Am 16. Oktober 2018 hatten demnach drei Angestellte ein Zelt vor dem Firmensitz an der Plaza Independiente in Montevideo aufgeschlagen und seitdem keine Nahrung zu sich genommen, so das Nachrichtenportal „Teledoce“. Petrobras würde lediglich Gewinne aus Uruguay abfließen lassen, ohne in Infrastruktur, nachhaltige Beschäftigung und faire Löhne zu investieren, argumentieren die Gewerkschaftsmitglieder.
Auch würden die Gaspreise für die Verbraucherinnen und Verbraucher unnötig steigen. Mittlerweile geht eine Solidaritätswelle durch das Land. Die Gewerkschaft für Gaswirtschaft UAOEGAS fordert eine Enteignung von Petrobras, den Entzug aller Konzessionen und die Einrichtung der „Arbeiterkontrolle“ über den Energieversorger. Auch aus dem Ausland kommt Unterstützung. So besuchte der EU-Parlamentsabgeordnete Stelios Kouloglou von der linken Regierungspartei Syriza die Streikenden. (bb)