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Hunger erstmals seit 13 Jahren wieder angestiegen

Lateinamerika ist reich an landwirtschaftlichen Produkten, doch der Reichtum ist ungleich verteilt. Foto: Adveniat/Achim Pohl
Lateinamerika ist reich an landwirtschaftlichen Produkten, doch der Reichtum ist ungleich verteilt. Foto: Adveniat/Achim Pohl

Den Regierungen Lateinamerikas und der Karibik ist es in den vergangenen 20 Jahren gelungen, den Hunger in der Region maßgeblich zu reduzieren. 2016 ist die Zahl der Menschen, die Hunger leiden, nun erstmals seit 2003 wieder angestiegen. Dies geht aus einem Bericht der UN-Welternährungsorganisation FAO und der PAHO (Pan American Health Organization) hervor, den die Organisationen am 10. Oktober 2017 veröffentlicht haben. "Die Region hat in einem Kampf, den sie dabei war zu gewinnen, einen großen Schritt zurück gemacht. Wir können das gegenwärtige Hungerniveau (...) nicht tolerieren, da es eine ganz Generation von Lateinamerikanern (...) lähmen wird", fasste der regionale Repräsentant der FAO, Julio Berdegué, das Ergebnis der Untersuchung zusammen.

Der Studie "Panorama of Food and Nutritional Security in Latin America and the Caribbean" zufolge litten im vergangenen Jahr rund 2,4 Millionen Lateinamerikaner mehr an Hunger als im Jahr 2015. Das entspricht einem Anstieg von sechs Prozent. Dementsprechend haben derzeit 42,5 Millionen Menschen in der Region keinen Zugang zu einer ausreichenden Kalorienaufnahme pro Tag. Der Bericht verdeutlicht, dass der Anstieg des Hungers auf lediglich sechs Staaten zurückzuführen ist. In 21 Ländern hat sich die Situation nach wie vor verbessert. Einen Anstieg des Hungers verzeichneten die Organisationen in Argentinien, Ecuador, El Salvador, Granada, Venezuela und Peru. Die signifikanteste Verschlechterung gab es in Venezuela.

Regionale Unterschiede

Trotz der übergreifenden negativen Tendenz werden aus den Zahlen des Berichts große Unterschiede innerhalb der Regionen deutlich. So sind in Uruguay, Brasilien und Kuba lediglich 2,5 Prozent der Menschen von Hunger betroffen. In Chile, Argentinien, Mexiko, Barbados sowie Trinidad und Tobago bleibt der Wert unter fünf Prozent. In der Karibik leiden mit 17,7 Prozent im Durchschnitt die meisten Menschen an Hunger. Am verheerendsten ist die Situation in Haiti. Dort hat fast jeder Zweite nicht genug zu essen.

Dass sich die Situation vor allem in Südamerika wieder verschlechtert hat, führen die beiden Organisationen unter anderem auf die anhaltende ökonomische Krise zurück. Diese habe auch dazu geführt, dass weniger Gelder für die soziale Absicherung der Bevölkerung bereitgestellt wurden. Darüber hinaus sei das Problem aufgrund der jahrelangen Verbesserung auf der politischen Agenda weiter nach hinten gerückt. Weitere Aspekte seien die anhaltende soziale Ungleichheit in der Region sowie die organisierte Kriminalität. Sollte sich die negative Tendenz fortsetzen, hält Julio Berdegué das Erreichen des nachhaltigen Entwicklungsziels, Hunger bis 2030 zu beseitigen, für nicht erreichbar. (aj)

Vollständiger Bericht:http://www.fao.org/fileadmin/user_upload/rlc/docs/panorama2017/PANORAMA_2017_EN.pdf

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