Hunderte Schildkröten vor der Küste verendet
Vor der Küste des südmexikanischen Bundesstaates Oaxaca sind rund 300 Schildkröten verendet. Die Tiere wurden am Dienstag, 28. August 2018, von der Küstenwache entdeckt. Jeglicher Versuch, diese noch lebend zu retten, scheiterte. Die Golfino Schildkröten waren nach Angaben der Küstenwache in zwei illegal ausgelegten Fischernetzen gefangen und verendeten darin elendig. Noch konnten beide Netze nicht komplett entfernt werden, daher ist es durchaus möglich, dass sich die Todeszahl noch erhöht.
Meeresschildkröten stehen in Mexiko unter Artenschutz und jeder Versuch, die Tiere zu töten, wird mit strengen Strafen geahndet. Die Tiere finden sich im Sommer in den südmexikanischen Gewässern ein, um dort am Strand ihre Eier abzulegen. Lokale Fischer haben angegeben, dass diese Art von Netz vor Ort nicht verwendet und vornehmlich für den Thunfischfang eingesetzt werde. „Es könnte gut sein, dass das Netz von einem Thunfischboot stammt, das den Verlust nicht gemeldet hat“, sagte der Leiter des Küstenschutzes der Region José Antonio Ramirez.
Erst zu Beginn dieses Monats waren bereits rund hundert Schildkröten an derselben Küste, etwas weiter südlich vom jetzigen Fundort, gestorben. Auch in diesem Zusammenhang wird vermutet, dass Fischerhaken die Tiere getötet haben. Eine umfassende Untersuchung wurde eingeleitet, ist aber noch nicht abgeschlossen. Die betroffenen Golfino Schildkröten sind die kleinsten ihrer Art, ungefähr 75 Zentimeter lang und wiegen 45 Kilo. Sie gelten, wie alle Arten der Meeresschildkröten, als vom Aussterben bedroht. (aj)