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Mexiko |

Humanitäre Katastrophe in Chiapas

Straßenszene auf dem Land in Chiapas in Mexiko. Foto (Symbolbild): Adveniat/Escher
Straßenszene auf dem Land in Chiapas in Mexiko. Foto (Symbolbild): Adveniat/Escher

Ein uralter Konflikt um Land in der mexikanischen Gemeinde San Cristobal de las Casas hat drastische Züge angenommen. Paramilitärische Gruppen versuchen seit mehreren Wochen, zahlreiche Indigene von ihrem Land zu vertreiben. Ca. 5.000 von ihnen sind Mitte Oktober aus Angst vor Angriffen in die Berge geflüchtet. Viele von ihnen sind kleine Kinder, Ältere und schwangere Frauen.

Im Anschluss an einen Besuch in dem improvisierten Flüchtlingslager äußerte sich der Pfarrer der Gemeinde Marcelo Pérez Pérez schockiert und betroffen über die derzeitigen Lebensumstände der Vertriebenen. Viele hätten nicht genug zu essen und litten extrem unter der Kälte in den Bergen. „Es ist eine humanitäre Krise. Ich kann keine anderen Worte dafür finden, um die Situation zu beschreiben“, sagte Peréz gegenüber der BBC. Der Pastoralrat der Diözese in San Cristobal de las Casa hat bereits Anfang dieser Woche einen Aufruf an die Bevölkerung der Region gestartet und um Sachspenden wie Kleidung und Essen gebeten. So soll die dramatische Lage der Vertriebenen ein wenig erleichtert werden.

Katholische Kirche unterstützt die Betroffenen

Der Konflikt um die betroffenen Territorien ist mehr als 40 Jahre alt. Im Jahr 1973 wurden 900 Hektar Land neu verteilt, die ursprünglich in der gemeindlichen Nutzung der indigenen Bevölkerung lagen. Dies wurde bei der Umsetzung der Reform allerdings übergangen. Eine entsprechende Entschädigungszahlung für die Betroffenen durch die Lokalregierung in Chiapas steht bis heute aus. Seit dem hat sich der Konflikt sukzessive zugespitzt und findet derzeit in der von paramilitärischen Gruppen ausgeübten Gewalt einen traurigen Höhepunkt.

Die Diözese von San Cristobal kritisierte vor diesem Hintergrund besonders das fehlende Eingreifen der zuständigen staatlichen Stellen und Behörden. Bewaffnete Gruppen hätten nun ein Klima des Terrors und der ständigen Angst geschaffen. „Wir sind überrascht über die herrschende Straflosigkeit, darüber, dass weder die Polizei noch das Militär anwesend sind, um diejenigen zu entwaffnen, die ihre Kontrolle über das Gebiet durch Angst erzwingen wollen“, bezog der Rat in einer öffentlichen Mitteilung deutlich Stellung. (aj)

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