Hugo Chávez erneut an Krebs erkrankt
Der venezolanische Präsident Hugo Chávez hat in einer Fernsehrede am 08. Dezember bekannt gegeben, dass er erneut an Krebs erkrankt sei. „Die Ärzte haben die Rückkehr einiger böser Zellen festgestellt“, so das Staatsoberhaupt. Eine erneute Operation sei dementsprechend dringend notwendig und müsste in den nächsten Tagen stattfinden. Chávez hatte vom Parlament bereits die Erlaubnis eingeholt, noch einmal nach Kuba reisen zu dürfen, um sich dort in ärztliche Behandlung zu begeben und ist schon am Folgetag seiner Rede abgereist.
In seiner Ansprache hat Hugo Chávez zum ersten Mal seit seiner Erkrankung die Möglichkeit angesprochen, dass er Venezuela nicht weiter regieren könne. Sollte ihm etwas zustoßen, so trete sein Vizepräsident und langjähriger Begleiter Nicolas Maduro bis zum 7. Januar an seine Stelle. An diesem Tag würde Hugo Chávez nach seinem Wahlsieg im Oktober dieses Jahres für eine weitere Amtszeit vereidigt werden. Sollte er gesundheitlich jedoch nicht in der Lage dazu sein, das Land zu regieren, so sieht die Verfassung im Artikel 233 für diesen Fall Neuwahlen vor. „Es ist meine feste und unwiderrufliche Überzeugung, dass ihr, sollte es zu Neuwahlen kommen, Nicolas Maduro zum neuen Präsidenten wählt.“, betonte Chávez.
Seit der 58-Jährige Mitte letzten Jahres an Krebs erkrankte, gab es immer wieder Spekulationen und Diskussionen um den Antritt von Chávez zur Präsidentschaftswahl in diesem Jahr. Die Opposition betonte mehrfach, dass sie nicht glaube, dass Chávez tatsächlich geheilt sei, als er sich kurz vor dem Urnengang als genesen zurück meldete. Die Sozialistische Partei hingegen dementierte jegliche Gerüchte dieser Art. (aj)