Honduras will Grenzstreit vor UN-Sicherheitsrat bringen
Der Präsident von Honduras, Porfirio Lobo hat erklärt, dass sein Land den UN-Sicherheitsrat im Konflikt um Hoheitsrechte im Golf von Fonseca anrufen will. El Salvador und Nicaragua sollen mit diesem Schritt dazu bewogen werden, ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag von 1992 zu respektieren.
Anlass ist ein neuer Zwischenfall im rund 3.200 Quadratkilometer großen Golf von Fonseca, den sich Nicaragua, Honduras und El Salvador teilen, berichtet die Nachrichtenagentur TeleSur. Dort kam es immer wieder zu Konflikten zwischen Fischern und den Küstenwachen der drei Staaten, die sich gegenseitig illegaler Grenzübertritte beschuldigen.
Nahum Cálix, Bürgermeister des an der Golfküste gelegenen Bezirks Marcovia, hatte gegenüber lokalen Medien angezeigt, dass die nicaraguanische Marine das Boot zweier honduranischer Fischer zerstört und geentert habe. Präsident Lobo drohte am vergangenen Dienstag bei einem Besuch auf der Isla del Tigre im Golf von Fonseca, Nicaragua habe ein Boot in seiner Gewalt und er hoffe, keine Flugzeuge einsetzen zu müssen, „damit diese den Weg freimachen“. Damit spielte Lobo auf die Präsenz der Marine aus El Salvador und Nicaragua im Golf an, die Honduras den Zugang zum Pazifik verwehren würden.
Der Sprecher der nicaraguanischen Armee, Oberst Orlando Palacios erklärte auf Anfrage der nicaraguanischen Tageszeitung „El Nuevo Diario“, dass es von nicaraguanischer Seite zu diesem Thema nichts zu sagen gebe.
Das Urteil von Den Haag hatte eine Territorialregelung für den Golf vorgesehen, die laut Lobo jedoch von El Salvador nicht anerkannt werde, weshalb Honduras 2012 vor den Vereinten Nationen Beschwerde einlegte. Lobo bedauerte diese Situation und erklärte, er suche eine friedliche Lösung. Gespräche zwischen den drei Nationen seien bisher nicht vorangekommen. (bh)