"Haitianer müssen Akteure ihrer Zukunft sein!"
Die Haitianer selbst müssen die führende Rolle beim Wiederaufbau ihres Landes spielen. Dies fordert Adveniat-Geschäftsführer Prälat Bernd Klaschka. Er habe den Eindruck, dass derzeit kaum ein Haitianer zu Wort komme, wenn es um den Wiederaufbau des Landes gehe. „Die Haitianer, die ja die Akteure ihrer Zukunft sein müssen, werden in eine Randposition gedrängt.“ Dies spiegele sich auch in der Berichterstattung über die Katastrophe: „In den großen Fernsehsendungen sitzen die Haitianer am Katzentisch, spielen also nur eine Nebenrolle“, sagte Bernd Klaschka.
Er habe den Eindruck, dass es derzeit in der Berichterstattung zwei Pole gebe: Die armen haitianischen Opfer und die guten Helfer aus den USA und Europa. „Wir bei Adveniat erfahren jedoch aus zahlreichen Mails, die uns von unseren Projektpartnern im ganzen Land erreichen, dass die Haitianer selbst längst zu Helfern geworden sind“, sagte Klaschka. Zahlreiche Pfarreien in den ländlichen Regionen hätten Flüchtlinge aufgenommen und versuchten sie mit dem Notwendigsten zu versorgen. Pfarrer und Ordensleute seien in die Hauptstadt gefahren, um Menschen aus dem Chaos der Not herauszuholen; sie böten ihnen jetzt Hilfe und Obdach an.
Adveniat hat 1,5 Millionen Euro Sondermittel für den dringend notwendigen Wiederaufbau in Haiti bereitgestellt. Die Mittel werden in einem Sonderfonds für Projekte des Hilfswerks bereitgestellt. Im letzten Jahr unterstützte Adveniat 123 Projekte kirchlicher Partner in Haiti mit mehr als 1,8 Millionen Euro. Der bisherige Umfang der Projektförderung für Haiti bleibt bestehen; der Sonderfonds wird zusätzlich eingerichtet, so dass Adveniat in diesem Jahr mit rund drei Millionen Euro in Haiti helfen kann.
Adveniat bittet für den dringend notwendigen Wiederaufbau um Spenden
auf das Konto Nr. 345 bei der Bank im Bistum Essen, BLZ 360 602 95, Stichwort: Erdbeben Haiti.