Guatemala prüft wegen Syphilis-Experimenten Klage gegen USA
Die Regierung in Guatemala prüft wegen medizinischer Experimente durch US-Ärzte in den 1940er-Jahren an guatemaltekischen Staatsbürgern eine Schadensersatzklage gegen die Vereinigten Staaten. Das bestätigte laut lateinamerikanischen Medienberichten am Dienstag, 15. Dezember 2015 (Ortszeit), Vizepräsident Juan Alfonso Fuentes Soria nach einem Treffen mit einer betroffenen Familie in Guatemala-Stadt. Die Opfer forderten eine moralische und ökonomische Wiedergutmachung, so Fuentes. Eine gütliche Einigung sei jedoch nicht ausgeschlossen.
In den 40er-Jahren nahm der US-amerikanische Arzt John Cutler medizinische Experimente an Guatemalteken vor. Diese Experimente sollen in Abstimmung mit dem Nationalen Gesundheitsinstitut der USA (NIH), aber ohne Wissen und ohne Zustimmung der Opfer erfolgt sein. Insgesamt sollen dabei von 1946 bis 1948 mehr als 2.000 Prostituierte, Soldaten, Strafgefangene und geistig behinderte Patienten vorsätzlich mit Syphilis infiziert worden sein. Ziel war es angeblich, die Wirkung von Penicillin zu untersuchen.
Quelle: KNA