Grenzstreit: Costa Rica reicht Beschwerde in Den Haag ein
Der Streit um die Seegrenze zwischen Nicaragua und Costa Rica geht in die nächste Runde. Die Präsidentin Costa Ricas, Laura Chinchilla, hat am Dienstag, 25. Februar, Beschwerde beim internationalen Gerichtshof in Den Haag eingereicht. Die juristische Instanz soll nun den mehr als zehn Jahre alten Konflikt um die Seegrenze sowohl im karibischen Meer als auch im Pazifik zwischen den beiden zentralamerikanischen Ländern klären.
Der Grenzstreit zwischen Costa Rica und Nicaragua geht auf das Jahr 2002 zurück. Damals veröffentlichte die nicaraguanische Regierung Landkarten, auf denen Ölreserven in von Costa Rica beanspruchten Gebieten sichtbar waren. Die Regierungen verhandelten im Anschluss daran über eine neue Seegrenze. 2005 beendete Nicaragua diese Gespräche jedoch. Die Entscheidung Chinchillas, nun den internationalen Gerichtshof einzuschalten, begründete diese mit dem aggressiven Verhalten der nicaraguanischen Regierung. Demnach hätte der nicaraguanische Präsident Daniel Ortega jüngst eine Grenze vorgeschlagen, die mit dem internationalen Recht nicht zu vereinen sei. "Nach dem einseitigen Ausstieg Nicaraguas aus den Verhandlungen im Jahr 2005 habe ich die Delegation eingeladen, im März 2013 eine neue Gesprächsrunde zu beginnen. Die Reaktion darauf war eine beschleunigte Untergrabung der Seegebiete Costa Ricas", erläuterte der Kanzler Costa Ricas, Enrique Castillo.
Bereits 2010 wurde der Internationale Gerichtshof in Den Haag angerufen, um den Streit zwischen Nicaragua und Costa Rica um die Portillo Inseln an der östlichen Grenze zwischen den beiden Staaten zu schlichten. Auch dieser Fall ist noch nicht abgeschlossen. (aj)
Fotoquelle: Flickr/Délirante bestiole, CC BY 2.0 .