"Greenwashing Award 2010"?
Ein brasilianisches Viehzucht-Unternehmen ist heute von Organisation Survival International mit dem „Greenwash Award 2010“ ausgezeichnet worden. Yaguarete Porá S.A. zerstöre das Land eines indigenen Volkes in Paraguay, das bisher ohne Kontakt zur Außenwelt lebte. Das Unternehmen erhalte den Preis, weil es "die großangelegte Zerstörung des Waldes, in dem das indigene Volk der Ayoreo-Totobiegosode lebt, als noble Geste für den Naturschutz tarnt", sagte Survivals Direktor Stephen Corry.
Yaguarete besitzt nach Angaben von Survival 785 Quadratkilometer Land, das Teil des angestammten Gebietes der Ayoreo-Totobiegosode ist. Nachdem weltweit Satellitenbilder veröffentlicht wurden, auf denen die Zerstörung von hunderten Quadratkilometern Wald zu sehen war, habe das Unternehmen mitgeteilt, aus dem Gebiet ein "Naturschutzreservat" machen zu wollen.
Die Pläne, die Yaguarete Paraguays Umweltministerium vorgelegt hat, belegen nach Auffassung von Survival International allerdings, dass nur 167 Quadratkilometer des Gebietes als Wald erhalten bleiben sollen. Das Unternehmen plane, zwei Drittel des Landes für die Viehzucht zu nutzen, so die Menschenrechtsorganisation.
Einige der bereits kontaktierten Totobiegosode sprächen sich vehement gegen den Plan aus, ein "Reservat" zu schaffen, berichtete Survival. Sie betonten vielmehr, dass dies ihre Rechte verletze und sowohl ein Verstoß gegen Paraguays Gesetze als auch internationales Recht sei. Obwohl die kontaktierten Totobiegosode bereits seit 1993 die gesetzliche Anerkennung ihrer Landrechte fordern, befindet sich das Gebiet größtenteils noch in Privatbesitz.
Survivals Direktor Stephen Corry sagte: "Das ist ´Greenwashing´ wie es im Buche steht. Yaguarete planiert erst den Wald und ´schützt´ dann einen kleinen Teil für PR-Zwecke. Die öffentlichkeit wird darauf nicht hereinfallen. Yaguarete soll aufhören Spielchen zu spielen und sich endgültig aus dem Gebiet der Totobiegosode zurückziehen."