Gletscherfläche in Peru innerhalb von 50 Jahren mehr als halbiert
Die Erderwärmung lässt das Eis in den Anden Perus rasant schmelzen. Die Gletscher sind innerhalb der vergangen 50 Jahren um die Hälfte geschrumpft – einige drohen in naher Zukunft sogar ganz zu verschwinden.
In den vergangenen 50 Jahren haben Perus Gletscher 51 Prozent ihrer Fläche verloren. Das hat das Ministerium für Landwirtschaft und Bewässerung (Minagri) in einem Bericht bekannt gegeben. Die dramatischen Auswirkungen zeigten sich in den vergangenen Jahrzehnten immer deutlicher.
Die Gletscher La Raya, Huanzo, Chonta und La Viuda drohen in naher Zukunft ganz zu verschwinden, sie haben in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 90 Prozent ihrer Fläche verloren. Auch der berühmte auf 5,200 Metern Höhe gelegene Gletscher Pastoruri, der 1985 zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde, ist stark betroffen. Mehr als die Hälfte der Fläche des Gletschers ist inzwischen geschmolzen. Dem Bericht zufolge hat sich der Pastoruri von 1980 bis 2019 um mehr als 650 Meter zurückgebildet. Bei den Gletschern handele es sich um für den Klimawandel hochempfindliche Ökosysteme, die stark durch den Klimawandel bedroht seien.
Nirgends auf der Welt mehr tropische Gletscher als in Peru
Die 2.679 Gletscher Perus bedecken eine Fläche von etwa 2.000 Quadratkilometer, was mehr als der doppelten Fläche Berlins entspricht. 71 Prozent der weltweit in den Tropen gelegenen Gletscher befinden sich in Peru, wie das Portal der ecuadorianischen Tageszeitung „El Comercio“ berichtet. Die Wasserbehörde ANA überwacht die Veränderungen an 13 Gletschern, die in der Mitte und im Süden Perus liegen, Sie zählen zumländerübergreifenden Netzwerk Red de Glaciares Monitoreados en Latinoamérica. Die Beobachtung dient dazu, Informationen für das Wassermanagement zu gewinnen, aber auch Naturkatastrophen vorzubeugen. Zuständig ist eine Fachabteilung der Wasserbehörde, die ihre Arbeit in Peru bereits seit 1941 verrichtet und seit 2018 auch in der Antarktis tätig ist. (bs)