Gleichstellung in Uniform
Einen Tag vor Beginn der 9. Internationalen Konferenz der Verteidigungsminister der Amerikas in der Tieflandmetropole Santa Cruz de la Sierra hat Boliviens Verteidigungsminister bekannt gegeben, dass in den Streitkräften ab 2012 erstmalig Frauen und Indígenas in den Generalsrang erhoben werden sollen. Man wolle die »Geschlechtergleichstellung auch in der Armee vorantreiben«, so Rubén Saavedra am Sonntag gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur ABI.
»Dem Aufbau einer multikulturellen Gesellschaft mit Gleichstellung der Geschlechter werden auch die Streitkräfte ihren Stempel aufdrücken«, erklärte Saavedra. Von jährlich 23.000 Rekruten im Wehrdienst seien schon heute 3000 Frauen. Mit dem jüngst geschaffenen Programm »Chancengleichheit« solle über positive Diskriminierung die Quote von Indígenas und Frauen in Heer, Luftwaffe und Marine erhöht werden.
Bis zum 25. November treffen sich im Fünf-Sterne-Hotel »Los Tajibos« Verteidigungsminister, Militärexperten und internationale Organisationen aus ganz Lateinamerika und anderen Nationen. Boliviens neue Verfassung, die im Februar 2009 von einer großen Mehrheit der Bevölkerung per Referendum ratifiziert wurde, beschreibt das Neun-Millionen-Einwohnerland ausdrücklich als »eine pazifistische Nation, die den Krieg als Methode der Konfliktlösung ablehnt«. (bb)