"Gipfel der Völker" berät über Weltstaatsbürgerschaft
Zahlreiche Ex-Präsidenten aus Lateinamerika und Europa sowie tausenden Aktivisten aus der ganzen Welt nahmen am "Gipfel der Völker" für eine Welt ohne Grenzen und die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit von Migranten teil, der von Boliviens Regierung ausgerichtet wurde. Ziel fortschrittlicher Politik müsse in Zeiten einer globalisierten Welt eine "universale Staatsbürgerschaft" sein, berichtet am Dienstag, 20. Juni 2017, Boliviens staatliche Nachrichtenagentur ABI über das Treffen nahe der Stadt Cochabamba. Die Konferenz beginnt zeitgleich zum heutigen UN-Flüchtlingstag.
Weltstaatsbürgerschaft als Lösung?
"Es darf keine illegalen Menschen geben, wir alle haben das Recht uns frei überall auf der Welt zu bewegen", so Boliviens Präsident Morales im Vorfeld der Konferenz. "Es gibt eine Politik der freien Märkte und Globalisierung, aber keine Bewegungsfreiheit für den Menschen." Auf der Tagesordnung steht der Zusammenhang von Klimawandel und Migration, der Beitrag von Migranten zum Wirtschaftswachstum und der Schutz von Migrantenrechten.
2.500 Teilnehmer aus 40 Ländern
Bei der Eröffnung der zweitägigen Konferenz in der Gemeinde Tiquipaya, die bis Mittwoch in mehreren Arbeitskreisen eine Abschlusserklärung erarbeiten will, treten laut ABI neben Boliviens Präsident Evo Morales Ecuadors Ex-Staatsoberhaupt Rafael Correa (2007-2017), Spaniens Ex-Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero (2004-2011) und Ernesto Samper, Kolumbiens Ex-Präsident (1994-1998) und Vorsitzender der Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR), auf. Die Konferenz mit über 2.500 Teilnehmern aus 40 Ländern versteht sich als Gegengewicht zur migrantenfeindlichen Politik von US-Präsident Donald Trump.
Brasiliens Woche des Migranten
Auch in Brasilien stehen die Migrantenrechte im Fokus. Vom 18. bis 25. Juni 2017 begeht die Katholische Kirche die 32. Woche des Migranten, so die katholische Nachrichtenagentur Fides. Unter dem Motto "Nicht nur eine humanitäre Krise" wird auf den Zusammenhang von Umweltzerstörung, Klimawandel und Flucht aufmerksam gemacht. (bb)