Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Mexiko |

Gewaltopfer fordern Gerechtigkeit

Zum Abschluss der ´Karawane für Frieden und Gerechtigkeit´ gegen die exzessive Gewalt in Mexiko im Zuge der Verbrechensbekämpfung haben die Teilnehmer nach ihrer Ankunft in Mexiko-Stadt die Einrichtung einer Wahrheitskommission gefordert, die zwischen den Morden der Mafia und der staatlichen Sicherheitskräfte unterscheiden soll.

Der vom mexikanischen Lyriker Javier Sicilia angeführte Marsch mexikanischer Gewaltopfer legte in diesem Jahr in drei Etappen eine Gesamtstrecke von 7.000 Kilometern zurück. Den Auftakt bildete ein viertägiger Friedensmarsch. Später nahmen Angehörige von Gewaltopfern an einer Nord- und einer Südkarawane teil. Die Ankunft der Südkarawane in der Hauptstadt des lateinamerikanischen Landes in der Nacht zum 20. September bildete den vorläufigen Abschluss der Friedenskarawane.

Die Bewegung hat inzwischen 521 Fälle von Gewalt dokumentiert, mit denen sich die geforderte Wahrheitskommission beschäftigen soll. In vielen der Fälle waren die regulären Sicherheitskräfte involviert. "Es ist nicht immer leicht herauszufinden, welche Übergriffe von staatlicher Seite und welche von der organisierten Kriminalität begangen wurden", hatte Sicilia am 18. September in Xalapa, der Hauptstadt des südöstlichen Bundesstaates Veracruz, erklärt.

Die Anti-Drogenpolitik des seit Dezember 2006 amtierenden konservativen Staatspräsidenten Felipe Calderon hat bisher 40.000 Menschenleben gefordert. Bei den Opfern handele es sich zu einem Prozent um Zivilisten, die bedauerlicher Weise in die Schusslinie von Sicherheitskräften und Drogenhändlern geraten seien, hatte Calderón im April erklärt. Doch die Angehörigen von Opfern weisen diese Darstellung als falsch zurück. Sie verweisen auf 221 Fälle, in denen Sicherheitskräfte Zivilisten getötet haben beziehungsweise verschwinden ließen.

Opfer wollen Gerechtigkeit

"Wir wissen nicht, ob unsere Sicherheitskräfte Menschen extralegal hingerichtet und dann als Mitglieder der Drogenmafia ausgegeben haben", meinte Sicilia, dessen 24-jähriger Sohn Juan Francisco im März ermordet worden war. Angesichts der hohen Zahl von Todesopfern, 10.000 Fälle von Verschwindenlassen und 700.000 Vertriebenen müsse die Wahrheit endlich ans Licht gebracht, damit den Opfern Gerechtigkeit widerfahre.

"Wir haben gesehen, dass der fehlgeleitete Krieg von Präsident Calderón eine Wunde in Ciudad Juárez eine aufgerissen hat, die sich in Form eines Wundbrands in Richtung Süden des Landes ausgebreitet hat und das Leid der dort lebenden Indigenen und anderen Gemeinschaften zu vergrößern", meinte der Lyriker. Ciudad Juárez gehört zu den gewalttätigsten Orten der Welt und erlangte vor allem als Stadt der Frauenmorde traurige Berühmtheit.

Daniela Pastrana, IPS-Weltblick

 

Zum Abschluss der ´Karawane für Frieden und Gerechtigkeit´ gegen die exzessive Gewalt in Mexiko im Zuge der Verbrechensbekämpfung haben die Teilnehmer nach ihrer Ankunft in Mexiko-Stadt die Einrichtung einer Wahrheitskommission gefordert, die zwischen den Morden der Mafia und der staatlichen Sicherheitskräfte unterscheiden soll.

Der vom mexikanischen Lyriker Javier Sicilia angeführte Marsch mexikanischer Gewaltopfer legte in diesem Jahr in drei Etappen eine Gesamtstrecke von 7.000 Kilometern zurück. Den Auftakt bildete ein viertägiger Friedensmarsch. Später nahmen Angehörige von Gewaltopfern an einer Nord- und einer Südkarawane teil. Die Ankunft der Südkarawane in der Hauptstadt des lateinamerikanischen Landes in der Nacht zum 20. September bildete den vorläufigen Abschluss der Friedenskarawane.

Die Bewegung hat inzwischen 521 Fälle von Gewalt dokumentiert, mit denen sich die geforderte Wahrheitskommission beschäftigen soll. In vielen der Fälle waren die regulären Sicherheitskräfte involviert. "Es ist nicht immer leicht herauszufinden, welche Übergriffe von staatlicher Seite und welche von der organisierten Kriminalität begangen wurden", hatte Sicilia am 18. September in Xalapa, der Hauptstadt des südöstlichen Bundesstaates Veracruz, erklärt.

Die Anti-Drogenpolitik des seit Dezember 2006 amtierenden konservativen Staatspräsidenten Felipe Calderon hat bisher 40.000 Menschenleben gefordert. Bei den Opfern handele es sich zu einem Prozent um Zivilisten, die bedauerlicher Weise in die Schusslinie von Sicherheitskräften und Drogenhändlern geraten seien, hatte Calderón im April erklärt. Doch die Angehörigen von Opfern weisen diese Darstellung als falsch zurück. Sie verweisen auf 221 Fälle, in denen Sicherheitskräfte Zivilisten getötet haben beziehungsweise verschwinden ließen.

Opfer wollen Gerechtigkeit

"Wir wissen nicht, ob unsere Sicherheitskräfte Menschen extralegal hingerichtet und dann als Mitglieder der Drogenmafia ausgegeben haben", meinte Sicilia, dessen 24-jähriger Sohn Juan Francisco im März ermordet worden war. Angesichts der hohen Zahl von Todesopfern, 10.000 Fälle von Verschwindenlassen und 700.000 Vertriebenen müsse die Wahrheit endlich ans Licht gebracht, damit den Opfern Gerechtigkeit widerfahre.

"Wir haben gesehen, dass der fehlgeleitete Krieg von Präsident Calderón eine Wunde in Ciudad Juárez eine aufgerissen hat, die sich in Form eines Wundbrands in Richtung Süden des Landes ausgebreitet hat und das Leid der dort lebenden Indigenen und anderen Gemeinschaften zu vergrößern", meinte der Lyriker. Ciudad Juárez gehört zu den gewalttätigsten Orten der Welt und erlangte vor allem als Stadt der Frauenmorde traurige Berühmtheit.

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