Geflüchtete kehren aus den Bergen zurück
Ein Großteil der 5.000 aus dem Dorf Chalchihuitán geflüchteten Indigenen hat sich bereit erklärt in ihr Heimatdorf zurückzukehren. Dies gab der Gemeinderat am 02. Januar 2018 bekannt. Die Institution betonte allerdings, dass die Vertriebenen das Flüchtlingslager in den Bergen von Chiapas nicht verlassen würden, weil die Sicherheit vor Ort wieder gewährleistet sei. Nein, die Familien hätten sich rein aus der Notwendigkeit heraus entschieden, ihr Land bestellen zu müssen. Darüber hinaus seien die Lebensbedingungen des Lagers in den Bergen aufgrund von extremer Kälte und wenig Essen zu prekär.
Zahlreiche Familien aus Chalchuhitán waren im Oktober vergangenen Jahres in die Berge geflüchtet als ein uralter Konflikt mit der Nachbargemeinde Chenalhó um Land sich immer weiter zuspitzte. Seit mehreren Monaten sind paramilitärische Gruppen in der Region aktiv, die versuchen die Indigenen von ihrem Land zu vertreiben. Am 18. Oktober wurde in diesem Zusammenhang die Indigene Samuel Luna Girón ermordet, was der direkte Auslöser für die Flüchtlingswelle gewesen ist.
Gefahr noch nicht gebannt
Entgegen der Angaben der staatlichen Behörden, verdeutlichte die Gemeinde, dass es keine vollständige Entwaffnung gegeben habe und die Sicherheit der Rückkehrer nach wie vor nicht gewährleistet sei. Auch die Indigenen selber gaben an, dass sie für jede weitere Aggression oder jeden Angriff die Behörden verantwortlich machen würden. Der Pfarrer der Gemeinde Marcelo Pérez Pérez sieht die Rückkehr trotzdem positiv: „Es ist ein Hoffnungsschimmer, der uns glücklich macht“. Er hatte im November 2017 das Flüchtlingslager in den Bergen besucht und sich bestürzt über die Lebensbedingungen vor Ort geäußert. Er bezeichnete sie damals als eine humanitäre Katastrophe, vor allem da unter den Vertriebenen zahlreiche schwangere Frauen, Kinder und Alte gewesen sind. (aj)