Fünf Kurzfilme sensibilisieren für Umweltschutz
Unter dem Titel "Planeta Bolivia" können seit Mittwoch, 24. August 2016, im Internet fünf Dokumentarfilme von jeweils 20 Minuten Länge abgerufen werden, die für die Umweltproblematik sensibilisieren. Themen sind die Biodiversität, das Wasser, der Boden, der Klimawandel und die Städte Boliviens.
Der erste, dem Projekt den Namen gebende Film "Planeta Bolivia", widmet sich der Biodiversität des Landes, die quasi eine eigene Welt bildet. Es handele sich um die größte Ressource Boliviens, das die zweitgrößte Biodiversität auf der Welt aufweist.
Ex-Präsident Boliviens einer der Initiatoren
Die Produktion ist Ergebnis einer jahrelangen Arbeit, die von Wissenschaftlern unterstützt wurde. Die Filme, finanziert unter anderem von der Weltbank und dem Banco de Desarrollo para América Latina, zeichnen sich durch eine hohe cinematografische Qualität aus. Verantwortlich für die Realisierung des Projekts war der in La Paz geborene Cineast Marcos Loayza Montoya. Die Initiative ging unter anderem von Carlos Mesa aus, der nicht nur Kulturschaffender ist, sondern auch von 2003 bis 2005 knapp zwei Jahre Boliviens Präsident war.
Persönlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten
Die Filme werden in 100 Gemeinden Boliviens zu sehen sein, außerdem in Schulen. Nach der feierlichen Vorstellung von "Planeta Bolivia" im Mega Center in La Paz am 23. August wurden die Filme ins Internet gestellt. Carlos Mesa erklärte in einem Interview, Ziel sei es, den Umweltschutz im Kleinen wie auf großer Ebene zu fördern. Die Filme arbeiten mit der Kraft der Bilder, diese werden mit Musik untermalt. Gesprochen wird nicht, es gibt nur kurze Zwischentitel. Die Zuschauer sollen Carlos Mesa zufolge dazu angeregt werden, sich die Frage zu stellen, wie ihr persönlicher Beitrag zum Umweltschutz aussehen könnte. Dies betreffe etwa einen unnötig hohen Wasserverbrauch.
Mensch zerstört einmalige Schönheit
Bolivien weist statistisch gesehen die größte Kraft zur Umweltzerstörung pro Kopf in Lateinamerika auf. "Planeta Bolivia" arbeitet den Widerspruch zwischen der atemberaubenden Schönheit des Landes und der brutalen Zerstörung dieser Schönheit durch den Menschen heraus.
Von den jeweils 20 Minuten langen Filmen gibt es auch fünfminütige Kurzversionen. Mesa erhofft sich in den sozialen Netzwerken, in denen die Filme auch zu sehen sind, Kommentare der Zuschauer. Diese können sich außerdem an Videodebatten mit Experten beteiligen. (bs)