Frist zur Waffenabgabe verlängert
Die kolumbianische Regierung und die FARC haben sich auf eine Verlängerung der Frist zur Waffenabgabe geeinigt. Ursprünglich sollten sich alle Rebellen ihrer Waffen bis heute, 30. Mai 2017, entledigt haben. Dies sei nach Angaben der FARC aufgrund logistischer Schwierigkeiten nicht einzuhalten gewesen. Nun hat die Guerilla 20 Tage mehr Zeit. Darüber hinaus ist es nun vorgesehen, dass die Kämpfer bis zum 1. August in den Übergangszonen verweilen, bevor die Reintegration in das zivile Leben beginnt.
Die neue Regelung ändere nichts an den grundsätzlichen Eckpunkten des Friedensabkommens und falle nicht allzu sehr ins Gewicht: "20 Tage mehr für die Entwaffnung und 60 Tage mehr für die Reintegration. Das ist nichts, um einen 53 Jahre andauernden Konflikt zu beenden", sagte Präsident Juan Manuel Santos im Anschluss an die Verkündung der Entscheidung gegenüber der Presse.
Logistische Schwierigkeiten
Die Errichtung und Ausstattung der Transitzonen haben in den vergangenen Monaten immer wieder für Diskussionen und Verzögerungen gesorgt. Laut der Rebellen sei die Ausstattung der Camps unzulänglich und die FARC habe aus eigenen Finanzen noch nachgebessert. Teilweise sei auch die Lebensmittelversorgung schlecht organisiert gewesen. Außerdem konnten nicht alle Zonen so schnell errichtet werden, wie anfänglich geplant. Die Führung der FARC kritisierte die Regierung in den vergangenen Monaten wiederholt dafür und warf ihr vor, sich nicht an ihren Teil der Abmachung zu halten.
Die Registrierung und Abgabe der Waffen sei laut der ehemals größten Guerilla des Landes auch deshalb langwierig, da viele der Lager in weit entlegenen Teilen des Landes sind und die Waffen erst in die Zonen transportiert werden müssten. Jesus Santrich, einer der Friedens-Verhandler der FARC, sicherte aber zu, dass die Guerilla sich an die Abmachungen halte und die Entwaffnung vorantreibe. Bisher befinden sich knapp 7.000 Rebellen in den insgesamt 26 Camps. (aj)