Freispruch für Pater Bartollini
Der italienische Missionar Pater Mario Bartolini und der Leiter des kirchlichen Radios „Oriente“, Geovani Acate wurden bereits am 21. Dezember 2010 vom Vorwurf der Volksaufwiegelung freigesprochen. Dies berichteten die Portale Servindi und Catholic.net. Die beiden Angeklagten waren der Volksaufwiegelung beschuldigt worden, weil sie den Streik der Amazonasbevölkerung gegen neue Landgesetze unterstützt hatten.
Das Gericht des Distriktes Alto Amazonas entschied, dass Bartollini bei dem Konflikt im Rahmen seiner missionarischen Tätigkeit innerhalb des sozialen Auftrags der Kirche gehandelt habe. Vier mitangeklagte Bauernführer wurden vom selben Gericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Präzedenzfall stärkt Kirchenarbeit und indigene Völker
Pater Bartollini ist bereits seit 35 Jahren in Peru missionarisch tätig und hat sich bei seiner Arbeit sehr für die Rechter der indigenen Völker eingesetzt. Das Urteil sei ein sehr positiver Präzedenzfall weil es die Arbeit der Kirche anerkenne, sagte der Bischof der Region, José Luis Astigarraga zu dem Richterspruch „Die Botschaft dieses Prozesses ist sehr erfreulich für unsere Völker des Amazonas“, erklärte er. Bartolini zeigte sich in einem Interview mit Radio Oriente ebenfalls erleichtert über das Urteil. Seine Freude sei jedoch getrübt, da nicht alle Angeklagten freigesprochen worden waren, so der Missionar.
Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die nicht freigesprochenen Angeklagten haben angekündigt, in Revision zu gehen. Die Angeklagten wollen das Urteil wegen Verfahrensfehlern anfechten. Unter anderem war ihnen kein Verteidiger zur Seite gestellt worden.
Der Prozess hatte große nationale und internationale Solidarität für die Angeklagten ausgelöst. (bh)