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Kolumbien |

Freihandel mit Schlagseite

Einen Mangel an Infrastruktur und Angeboten für den Export, unklare Auswirkungen auf das kolumbianische Bruttoinlandsprodukt (BIP), Protektionismus des kanadischen Staates und einen Rückgang der Investitionen in Kolumbien selbst ‒ das kolumbianische Netzwerk gegen den Freihandel (Recalca) warnt in einem Kommuniqué vor den negativen Auswirkungen des Freihandelsabkommens zwischen Kolumbien und Kanada.

Das Abkommen trat am 15. August in Kraft. Laut Recalca ist es „ein weiterer Schritt in die falsche Richtung“. Vor allem sei der Vertrag mit Kanada ein „Türöffner“ für weitere Abkommen mit den USA und der Europäischen Union. Seit Mai dieses Jahres gibt es zudem einen Freihandelsvertrag mit der Schweiz.

Vertrag zu ungunsten von Kolumbien

Der Vertrag mit Kanada schreibe zudem die Logik eines „ungerechten Handels“ fort, indem Kolumbien als Exporteur von Rohstoffen und Basisprodukten zu Dumpingpreisen fungiere, während Kanada hochwertige Technik in das unterentwickelte Land exportieren wird, heißt es in dem am 30. August veröffentlichten Papier von Recalca. Kolumbien sei auch aufgrund der großen räumlichen Distanz kein wirklich attraktives Land für Importe nach Kanada, da andere Staaten billiger liefern könnten. Während kolumbianischer Zucker erst in 17 Jahren zollfrei nach Kanada exportiert werden wird, kann Weizen aus Kanada ab sofort zollfrei nach Kolumbien eingeführt werden.

Statt in den eigenen Binnenmarkt zu investieren, werde auf Exporte gesetzt, so Recalca. Dadurch würden öle, Kakao, Früchte und Zigaretten hergestellt, um marginale Bedürfnisse der kanadischen Bevölkerung zu befriedigen, statt die Grundbedürfnisse der Kolumbianer zu bedienen.

Steuerparadies für Großkonzerne

Auch Kapitalinvestitionen in den Finanz-, Bergbau- und Telekommunikationssektor werden kanadischen Firmen durch das Freihandelsabkommen erleichtert. Das Land sei mit dem Freihandelsvertrag ein Steuerparadies für multinationale Bergbaukonzerne geworden.

Für die rund 60 Prozent der Kolumbianer, die unterhalb der Armutsgrenze leben seien keine Verbesserungen der Lebens- und Arbeitsverhältnisse zu erwarten, kritisiert Recalca. (bh)

Quelle: Adital

 

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