Frauen von Atenco klagen Staat an
Eine Gruppe von elf Frauen aus Mexiko hat den mexikanischen Staat vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte in Costa Rica verklagt. Die als “Frauen von Atenco bekannt gewordenen Frauen waren im Mai 2006 nach einer Demonstration von der Polizei des Bundesstaates Mexiko und Bundespolizisten verhaftet und eigenen Aussagen zufolge von den Beamten sexuell missbraucht worden, berichten lokale Medien über den Prozessauftakt.
Gerichtsverfahren gegen Klägerinnen
“Wir sind gekommen, um unsere Stimmen zu erheben, in Mexiko haben wir keine Gerechtigkeit erfahren, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters die Aussage einer der Anklägerinnen, María Cristina Sánchez. Sie sei geschlagen und sexuell belästigt worden. Auch sei gegen sie und ihre Kolleginnen ein Gerichtsverfahren wegen Behinderung des öffentlichen Straßenverkehrs eröffnet worden, einige der Frauen mussten zwei Jahre in Untersuchungshaft auf das Urteil warten, das schließlich Freispruch ergab.
Am 3. und 4. Mai 2006 waren Einzelhändler in der Stadt Texcoco und San Salvador de Atenco, rund 40 Kilometer von der Hauptstadt Mexiko Stadt auf die Straßen gegangen, die Sicherheitskräfte hatten daraufhin die Ortschaften eingekesselt, 200 Menschen verhaftet, davon 50 Frauen. 31 von ihnen hatten die männlichen Polizisten anschließend wegen sexuellen Missbrauch angezeigt, elf von ihnen klagten bis zum Menschengerichtshof der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS). (bb)