Frauen schicken häufiger Geld
Fast drei Viertel der Geldsendungen von Bolivianern, die in Spanien arbeiten, in ihre Heimat stammen von Frauen. Um genau zu sein: 72,6 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer Studie über Migrantinnen aus den Andenländern. Die Überweisungen von Bolivianern aus Spanien hatten im Jahr 2008 insgesamt einen Wert von umgerechnet 869,6 Millionen US-Dollar, was 8,2% des bolivianischen Bruttoinlandprodukts entspricht.
Im Zeitraum 2001 bis 2009 stieg die Zahl der Migranten aus den Andenstaaten nach Spanien der Studie zufolge erheblich an. Im vergangenen Jahr lebten mehr als 30 Mal so viele Migranten in Spanien als noch vor knapp 10 Jahren. Schätzungsweise 67% der Migranten aus Lateinamerika, die in Spanien leben, kamen 2009 aus Bolivien, Ecuador, Kolumbien und Peru. Dabei ist der Anteil der Frauen bei den Bolivianern mit 56 Prozent am höchsten, mit 51 Prozent bei den Ecuadorianern am niedrigsten. Das Durchschnittsalter der Migrantinnen liegt zwischen 23 und 35 Jahren. Viele von ihnen haben Abitur und Studienabschlüsse. Die Frauen schicken häufiger als die Männer Geld in ihre Heimatländer und vor allem erheblich mehr: Etwa 40% des Gehaltes werden überwiesen, bei Männern sind es nur 14%.
2009 wurden in Spanien knapp 130.000 Bolivianer gezählt. Sie leben vor allem in Madrid, Barcelona und Valencia und stammen überwiegend aus La Paz, Cochabamba und Santa Cruz. (bs)
Quelle: bolpress