Forscher entdecken neue Inka-Artefakte in der Atacama-Wüste
Eine Gruppe chilenischer Forscher hat in der Atacama-Wüste eine Reihe von astronomischen Markierungen der Inkas entdeckt. Die 1,20 Meter hohen Aufschichtungen aus einzelnen Steinen, die auch Saywas genannt werden, scheinen Teil des Kalenders der Inka gewesen zu sein. Sie wurden genutzt, um bestimmte astronomische Ereignisse zu bestimmen. Nach Angaben der Forschergruppe waren diese Strukturen dazu bestimmt, den exakten Zeitpunkt der Tag- und Nachtgleiche im Herbst zu bestimmen.
Die Präzision der Saywas sei laut des Astronomen Sergio Martín in einer Kultur, die so beeindruckende Bauerwerke wie die Inkas erstellt hat, nicht überraschend. „Die Genauigkeit der Ausrichtung zeigt erneut, welch großes Interesse diese Kultur daran hatte, die Schlüsseldaten für ihre Gesellschaft exakt zu markieren“, erläutert Martín gegenüber der Presse. Die Funde befinden sich auf dem chilenischen Teil des Inka Straßensystems, was insgesamt rund 30.000 Kilometer umfasst und die ecuadorianische Hauptstadt Quito mit Santiago de Chile verbindet.
Ein neuer Aspekt des Inka-Pfades
Der astronomische Aspekt dieses Wegesystems steht erst seit einigen Jahren im Fokus der Forschung. 2012 rief die Historikerin Cecilia Sanhueza die Initiative „Navigatoren der Wüste - als der Himmel in den Weg geschrieben wurde“ ins Leben. Sergio Martín hofft, dass die Erforschung des Inka-Pfades in der Atacama-Wüste weiter zur Vervollständigung des Wissens über den Kalender der prähispanischen Kultur beitragen wird. (aj)