Fernando Lugo verhängt Notstand im Norden des Landes
Der paraguayische Präsident Fernando Lugo hat in den beiden nördlichen Provinzen Concepciòn und San Pedro einen 60-tägigen Notstand verhängt. Der Grund für den Beschluss sei nach Angaben der Regierung der Kampf gegen das „Heer des Paraguayanischen Volkes“ (Erjército del Pueblo Paraguayo -EPP), das im Norden des Landes aktiv ist. Durch den Notstand kann das paraguayische Militär in den beiden Provinzen gegen das EPP eingesetzt werden. Das EPP sei der Regierung zufolge verantwortliche für mehrere gewalttätige Aktionen in Concepciòn und San Pedro. D Polizei habe die Situation bisher nicht in den Griff bekommen können. Bewohner der betroffenen Provinzen hätten Lugo dazu aufgefordert, das Militär einzusetzen, um für die Sicherheit der Bevölkerung vor Ort zu sorgen.
Das EPP ist eine marxistisch orientierte Guerillagruppe und wurde im März 2008 ins Leben gerufen. Die kleine Gruppierung mit ca. 20 Mitgliedern ist hauptsächlich im Norden von Paraguay aktiv. Sie beschuldigt die Politiker Paraguays und insbesondere Präsident Fernando Luga nichts gegen anhaltende soziale Ungerechtigkeit zu tun. Außerdem fordert das EPP eine umfassende Agrarreform. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat das EPP in der Vergangenheit etwa Gebäude des Militärs zerstört. Die paraguayische Regierung stuft die Gruppe als terroristische Vereinigung ein. Lugo hatte bereits im vergangen Jahr den Notstand für vier Provinzen im Norden des Landes ausgerufen. Damals konnte das Militär keine bedeutenden Ergebnisse erzielen. (aj)