Fast Food verdrängt gesunde indigene Küche
Billige, fettige und nicht nahrhafte Lebensmittel haben in Mexiko zu einer schrittweisen Verdrängung nachhaltiger Ernährungsweisen geführt. Wie die Weltgesundheitsorganisation WHO jetzt alarmierte, würden industriell hergestelltes Fast Food, Brot und gezuckerte Limonaden besonders bei den indigenen Bevölkerungen für Übergewicht und Fettleibigkeit führen, berichtet das Fachmagazin «Su Medico» am Freitag, den 1. Juni 2018.
Wurden bis zum Siegeszug der «comida chatarra» (deutsch: Müll-Essen) vor allem Mais, Bohnen und Chili verzehrt, so stehen heute Hamburger, Billig-Hähnchen, Pommes und Kekse auf der täglichen Speisekarte. Die Folgen dieser Ernährung auf die indigene Bevölkerung hat die Benemérita Universidad Autónoma de Puebla zusammen mit der Universität von Veracruz untersucht, schreibt «Su Medico». Bei der größten indigenen Ethnie Mexikos, den Nahuas, seien 41 Prozent übergewichtig. Mehr als jeder dritte Nahua leide sogar an Fettleibigkeit, heißt es in der Studie.
Ein großes Problem sei, dass Fast Food wegen der Massenproduktion so billig sei, dass traditionelle Produkte teurer werden würden - nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land. Durch den schlechten Gesundheitszustand seien die Indigenen auch anfälliger für Infektionskrankheiten. Bisher fehle es an staatlichen Gegenmaßnahmen zur Eindämmung der schlechten Ernährung, kritisieren die Experten. Als Übergewicht wird ein hohes Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße bezeichnet. Schweres Übergewicht wird als Fettleibigkeit oder Adipositas bezeichnet. (bb)