FARC will mit Regierung verhandeln
Die marxistische Guerilla-Organisation FARC hat der kolumbianischen Regierung des konservativen Staatspräsidenten Juan Manuel Santos erneut Friedensgespräche angeboten. Zudem kündigten die Rebellen an, in den nächsten Tagen fünf langjährige Geiseln freizulassen. Die „Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens“ wollen nach eigenen Angaben zwei Kommunalpolitiker, zwei Soldaten und einen Polizist freilassen.
FARC-Chef "Alfonso Cano" forderte zuletzt als Voraussetzung für die Aufnahme von Friedensgesprächen eine "gerechte Gesellschaftsordnung unter sozialistischem Vorzeichen". Staatspräsident Juan Manuel Santos lehnt Verhandlungen ab und macht als Bedingung, die FARC müsse zunächst alle Geiseln freilassen.
Bereits im Jahr 2002 waren Friedensgespräche zwischen der FARC und dem kolumbianischen Staat gescheitert. Danach hatte die kolumbianische Regierung ihre Strategie geändert und auf eine militärische Lösung des Konfliktes gesucht. Die FARC, die ihren Kampf gegen den Staat mit dem Einnahmen aus dem Drogenhandel und mit Lösegelderpressungen verdient, wurde dadurch erheblich geschwächt. Menschenrechtsorganisationen werfen den Rebellen schwere Menschenrechtsverletzungen vor. Zudem kritisieren die Aktivisten, dass bei den Kämpfen zwischen der FARC und dem Staat immer wieder unschuldige zivile Opfer zu beklagen sind. Die EU und die USA stufen die FARC wie die kolumbianische Regierung als Terror-Organisation ein. (TK)