FARC-Guerilla rekrutiert indigene Kinder
Die kolumbianische Guerilla-Organisation FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) zwingt systematisch indigene Kinder in ihre Reihen. Dies hat das Militär bekanntgegeben, nachdem kürzlich bei einer Auseinandersetzung mit der Guerilla in dem im Südwesten Kolumbiens gelegenen Departement Cauca drei indigene FARC-Angehörige aufgegriffen wurden. Zwei von ihnen waren minderjährig.
Kinder müssen Minen aufstellen
In einem Verhör gaben die Indigenen zu Protokoll, dass die FARC in den vergangenen zwei Monaten etwa 15 Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren zwangsrekrutiert hätten. Sie sollten die Lücken schließen, die der Guerilla durch den Ausfall von Kämpfern entstünden. Die Jüngsten würden zunächst für Aufgaben wie den Transport von Lebensmitteln und die Aufstellung von Antipersonenminen verwendet. Hierfür erhielten sie 15.000 Pesos, umgerechnet etwa 8,50 US-Dollar.
Auf seiner Website ruft Kolumbiens Militär die Anführer der indigenen Gemeinden und die Eltern betroffener Familien dazu auf, Anzeige zu erstatten und es dem Staat somit zu ermöglichen, einzuschreiten und die Verantwortlichen zu verurteilen. Die beiden aufgegriffenen Minderjährigen stehen einstweilen unter der Obhut des kolumbianischen Staates, solange die Ermittlungen laufen.
Indigene zwischen den Fronten
Im vergangenen Jahr hatten die Vereinten Nationen bereits vor der zunehmenden Gefahr gewarnt, dass indigene Gruppen zwischen die Fronten des bewaffneten Konflikts geraten könnten, der Kolumbien seit mehr als 40 Jahren im Griff hält. Von indigener Seite wurde wiederholt gefordert, die systematische Zwangsrekrutierung von Minderjährigen durch die FARC zu unterbinden. Schon Achtjährige seien in die Fänge der Guerilla geraten. Die Regierung müsse endlich handeln, auch gegen die Vergewaltigungen indigener Frauen. (bs)