FARC-Chef Timochenko tritt bei Präsidentschaftswahl an
Auf einer Festveranstaltung am Sonnabend, den 27. Januar 2018, in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá hat der langjährige Vorsitzende der linken Guerilla-Organisation FARC-EP Rodrigo Londoño, bekannt unter dem Kampfnamen „Timochenko“, seine Kandidatur für das Präsidentenamt bei den Wahlen im Mai 2018 offiziell bekannt gegeben, so lokale Medienberichte.
„Seit heute bin ich Kandidat für die Präsidentschaft der Republik. Ich vertrete meine Partei, die Alternative Revolutionäre Kraft für die Allgemeinheit“, kündigte der 59 Jahre alte Politiker und Guerillero über den Kurznachrichtendienst Twitter die „Geburt eines neues Kolumbiens“ an. Vor tausenden Anhängern stellte Londoño sein 10-Punkte-Regierungsprogramm vor, die Schwerpunkte liegen auf dem Kampf gegen Armut und Arbeitslosigkeit, gegen den großen Unterschied zwischen Arm und Reich sowie einer Agrar- und Landreform. „Wir haben keine Zauberformel, wollen aber einen Aufbruch vorschlagen“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den FARC-Spitzenkandidaten.
Erstmals tritt die FARC bei Wahlen an, insgesamt 74 Kandidatinnen und Kandidaten bewerben sich bei den Parlamentswahlen im März 2018. Im Friedensvertrag zwischen Staat und der Guerilla sind den FARC-Kandidaten zehn Parlamentsplätze zugesichert worden. Derweil starben am Sonntag, den 28. Januar 2018, bei einem Anschlag im Norden des Landes fünf Polizisten. 41 Menschen wurden bei dem Sprengstoff-Anschlag verletzt. Zu der Attacke in der Stadt Barranquilla bekannte sich die linke ELN-Guerrilla, die nicht Teil des Friedensabkommens ist. (bb)