Fangverbot für Haie und Rochen
Umweltminister Francisco Domínguez hat ein Fangverbot für Haie und Rochen in den Gewässern der Karibik-Insel angekündigt. Im Rahmen einer Veranstaltung im National-Aquarium in der Hauptstadt Santo Domingo betonte er die Verantwortung für künftige Generationen, denen weder über noch unter dem Wasser eine Wüste hinterlassen werden dürfe. Anwesend war auch der englische Milliardär und Philantrop Richard Branson, der eine Kampagne für den Schutz der Haie gestartet hatte.
Anzeige für Handel mit Hai-Produkten
Das Fangverbot gilt für unbegrenzte Zeit und bezieht sich auch auf den Handel mit Hai-Produkten. Umweltminister Domínguez rief die Bevölkerung dazu auf, Anzeige zu erstatten, wenn sie auf Produkte stoßen, für die ein Hai getötet wurde.
Zeitlich befristete Fangverbote gelten darüber hinaus für einige Arten wie den Seeigel. Ziel sei eine Regeneration der Populationen.
Fischer sehen Lebensunterhalt bedroht
Der Umweltminister räumte ein, dass nur ein Fangverbot das Problem nicht löse. Viele dominikanische Fischer lebten vom Fang der betroffenen Arten und der Vermarktung von Produkten, die aus den Tieren hergestellt werden. Die Umsetzung des Verbotes werde ein große Herausforderung darstellen.
Korallen leiden unter dem Fischfang
Während Haie und Rochen überhaupt nicht mehr gefangen werden dürfen, gilt das Fangverbot von Seeigeln für fünf Jahre. Papagei- und Doktorfische werden zwei Jahre lang geschont. Ihr Bestand im Wasser der Karibik ist in den vergangenen Jahren deutlich zurück gegangen.
Die Umweltschutzorganisation Reef Check und andere Umweltschutzgruppen warnen zudem, dass Korallen in den Gewässern rund um die beliebte Urlaubsinsel immer stärker Schaden nehmen. Neben den Haien litten viele Arten nicht nur unter dem kommerziellen Fischfang, sondern auch unter Sportfischern.
Auswirkung auf die Fotografie
Die beiden dominikanischen Unterwasser-Fotografen José Alejandro Álvarez und Guillermo Ricart halten das Fangverbot für die wichtigste Maßnahme zum Meeresschutz in den letzten Jahrzehnten. Um Haie in ihrem natürlichen Umfeld fotografieren zu können, müssten sie reisen, da diese rund um die Dominikanische Republik nur noch schwierig aufzufinden seien. (bs)
Milliardär Richard Branson (Mitte) twitterte das Foto von sich und Francisco Domínguez, Umweltminister der Dominikanischen Republik, dem er die Hand gibt: