Ex-Präsidentin tritt als Vize-Kandidatin an

Cristina Fernández de Kirchner bei einer Rede im Jahr 2014 (Copyright: Secretaría de Cultura de la Nación, Cristina Fernández inauguró la ampliación de una planta en Mendoza y la nueva sede de Télam, CC BY-SA 2.0)
Die Senatorin und Ex-Präsidentin von Argentinien (2007 – 2015) Cristina Fernández de Kirchner hat am Wochenende ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen bekannt gegeben. Wie die Tageszeitung „La Nación“ am Samstag, dem 18. Mai 2019 berichtet, werde die Linkspolitikerin allerdings nicht wie erwartet für das oberste Amt im Staate ins Rennen gehen, sondern sich um die Vizepräsidentschaft bewerben.
Präsidentschaftskandidat für die peronistische „Partido Justicialista“ (PJ) ist Kirchners Parteigenosse Alberto Ángel Fernández, teilte die Ex-Präsidentin in einem Video mit, das auf ihrem Twitter-Account veröffentlicht wurde. Sie kenne „Alberto seit 20 Jahren“, sie hatten auch inhaltliche Differenzen als er unter der Präsidentschaft ihres verstorbenen Ehemanns Néstor Kirchner Vertrauter und Kabinettschef war. Nun aber wolle sie eine gemeinsame Regierung mit ihm anführen, so die 66 Jahre alte Juristin.
Unter Polit-Analysten wird die Vize-Kandidatur als Überraschung gewertet, da Kirchner landesweit bekannt ist und als aussichtsreichste Kontrahentin des amtierenden Präsidenten Mauricio Macri galt. Fernández ist kaum bekannt und gilt als wenig charismatisch. Der Rückzug auf Platz zwei sei auf laufende Ermittlungs- und Gerichtsverfahren gegen Kirchner zurückzuführen. Mitten in Argentiniens Wirtschaftskrise, der größten Staatsverschuldung in Lateinamerika und einer der höchsten Inflationsraten weltweit könnte der moderate Kurs von Ángel Fernández Beobachtern zufolge einen Wahlsieg im ersten Durchgang in greifbare Nähe rücken.