Ex-Militär bestätigt Beteiligung der Armee an Jesuiten-Morden
San Salvador. Mehr als 20 Jahre nach der Ermordung von sechs Jesuiten in El Salvador hat ein ehemaliger Militärangehöriger bei einer Anhörung in Spanien die Beteiligung der Armee des mittelamerikanischen Landes eingeräumt. Die Tageszeitung "El Periódico" berichtet weiter, der Zeuge hätte detaillierte Angaben über die Beteiligung von hochrangigen Militärs sowie über Anweisungen des damaligen Präsidenten Alfredo Cristiani gemacht.
Die sechs Geistlichen Ignacio Ellacuría, Ignacio Martín Baró, Segundo Montes, Amando López, Juan Ramón Moreno, Joaquín López y López sowie die Haushälterin Elba Julia Ramos und deren Tochter Celina waren am 16. November 1989 durch Auftragsmörder der Armee hingerichtet worden, weil sie Zeugen eines Übergriffes der staatlichen Armee auf ein Armenviertel wurden.
Einige der Opfer der Bluttat in der Universität von Zentralamerika in San Salvador galten als führende Vertreter der Befreiungstheologie. Dem zwölf Jahre dauernden Bürgerkrieg fielen in dem mittelamerikanischen Land mehrere Zehntausend Menschen zum Opfer, darunter auch mehr als 100 Geistliche der verschiedenen Glaubensgemeinschaften.
Im vergangenen Jahr waren die Opfer mit dem höchsten nationalen Orden ausgezeichnet worden. Staats- und Regierungschef Mauricio Funes erklärte bei der nachträglichen Ehrung, es sei nun an der Zeit, die Gräben des Bürgerkriegs aus den 80er und 90er Jahren zu überwinden. (tk)