EU ruft zu Hilfe für Slumbewohner auf
Straßburg. Die EU hat zu dringender humanitärer Hilfe für Slumbewohner in Haiti aufgerufen. Es müsse dafür gesorgt werden, dass 10.000 bis 30.000 Slumbewohner vor Beginn der Wirbelsturmsaison eine feste Unterkunft erhielten, sagte die EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe, Kristalina Georgieva, am Dienstag in Straßburg.
Generell sei die Versorgung von rund drei Millionen Erdbebengeschädigten mit Unterkünften ein Hauptanliegen der humanitären Hilfe. Dabei müssten komplexe Fragen von der Wiederherstellung der Infrastruktur bis hin zu Eigentumsfragen geklärt werden, so die EU-Kommissarin. Die EU wolle ihre Hilfe möglichst auf das ganze Land verteilen. Damit solle gewährleistet werden, dass der Druck auf die Hauptstadt Port-au-Prince nicht zusätzlich wachse.
EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs rief Haiti zu einem breiten nationalen Konsens beim Wiederaufbau auf. Die Regierung müsse Opposition und gesellschaftliche Gruppen einbeziehen. Haiti brauche Stabilität, damit die mittel- und langfristige Hilfe wirksam sein könne.
Piebalgs kündigte an, der Wiederaufbau von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen werde auf Wunsch der haitianischen Regierung einen Schwerpunkt der EU-Hilfe bilden. Daneben solle auch der Staatshaushalt mit EU-Zuschüssen unterstützt werden. Dies sei keine blinde Hilfe, denn es seien eine Reihe von Vorsorgemaßnahmen getroffen worden, um die korrekte Verwendung der Gelder sicherzustellen.
Quelle: kna