Erneut zwei Journalistinnen in Mexiko getötet
In Mexiko sind am Montag, 9. Mai 2022 (Ortszeit) erneut zwei Journalistinnen getötet worden. Wie das Portal Milenio berichtet, handelt es bei den Opfern um Yessenia Mollinedo Falconi und Sheila Johana Garcia Olivera, die für das Portal El Veraz tätig waren. Den Angaben zufolge ereignete sich der Anschlag auf die beiden Frauen im Ort Cosoleacaque im von Gewalt und Kriminalität besonders erschütterten Bundesstaat Veracruz. Laut dem Bericht näherten sich die Täter auf einem Motorrad den Journalistinnen, die sich in einem PKW befanden, und eröffneten das Feuer.
Als Reaktion auf die neuerliche Bluttat demonstrierten am Montag in Mexiko-Stadt Vertreter eines Journalistenkollektivs gegen die anhaltende Gewalt gegen Journalisten. Seit Beginn der Amtszeit von Präsident Andres Manuel Lopez Obrador wurden rund 2.000 Übergriffe gegen Journalisten registriert, darunter 33 Morde. Allein seit Jahresbeginn wurden in Mexiko elf Medienschaffende ermordet.
Die Gewaltwelle gegen Journalisten sei nur durch den politischen Willen der Regierung zu stoppen, sagte der Direktor der Interamerikanischen Gesellschaft der Presse (SIP), Ricardo Trotti, jüngst der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Nötig sei der gezielte Einsatz von Sonderermittlern: "Der aktuelle Schutzmechanismus für Journalisten ist ineffizient, da es keine spezialisierten Staatsanwaltschaften gibt, um diese Verbrechen zu untersuchen." Die Morde seien nicht nur gegen einzelne Personen gerichtet, sondern auch der Versuch, zu verhindern, dass wichtige Informationen oder Recherchen an die Öffentlichkeit gelangen.