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Kolumbien |

Erneut Menschenrechtlerin in Kolumbien ermordet

Wieder erschüttert ein Mordfall das südamerikanische Land. (Symbolbild) Foto: Adveniat/Escher
Wieder erschüttert ein Mordfall das südamerikanische Land. (Symbolbild) Foto: Adveniat/Escher

In der kolumbianischen Unruheprovinz Tumaco ist erneut eine Menschenrechtlerin ermordet worden. Wie die Tageszeitung "El Tiempo" (Onlineausgabe Montag, 13. November 2017) berichtet, handelt es sich bei dem Opfer um die Kommunalpolitikerin Luz Yeni Montano (48), die sich auch kirchlich in der Diözese Tumaco engagiert hatte. Das Attentat ereignete sich bereits am Sonntag, nur wenige Stunden nach einer Demonstration gegen Korruption und die Gewalt gegen Menschenrechtler und soziale Aktivisten in Kolumbien.

Arnulfo Mina, Generalvikar der Diözese Tumaco, zeigte sich gegenüber der Zeitung erschüttert: "Wir bleiben ohnmächtig zurück, denn die Dinge verbessern sich einfach nicht und die Morde gegen einfach weiter." Es gebe in der Unruheprovinz immer wieder Kämpfe zwischen bewaffneten Banden, die aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 14 und 25 Jahren bestünden, so Mina weiter. Zudem konsumierten immer mehr Kinder und Jugendliche psychotrope Drogen. Die Situation sei nur durch soziale Investitionen in den Griff zu bekommen, mahnte Mina. Kommunalpolitiker Pablo Leyton sagte der Zeitung: "Die Gewalt in Tumaco hat unvorstellbare Ausmaße angenommen."

Indigene Familien fliehen

Bei einem Feuergefecht am Montagmorgen starb ein junger Indigener im indigenen Territorium Inda Guacarai, das ebenfalls zu der Unruheprovinz gehört. Nach Angaben der Polizei flohen 30 indigene Familien vor der Gewalt an die Verbindungsstraße zwischen Tumaco und Pasto, um sich vor den Kämpfen in Sicherheit zu bringen.

Erst Mitte Oktober war der afro-kolumbianische Kommunalpolitiker Jose Jair Cortes bei einem Attentat ums Leben gekommen. Diese Bluttat, zu der bislang keine Ermittlungsergebnisse vorliegen, ereignete sich in der Region, in der kurz zuvor sechs Menschen bei Auseinandersetzungen zwischen Koka-Bauern und der Polizei ums Leben gekommen waren. Die Hintergründe sind bislang ungeklärt; Menschenrechtler warfen der Polizei vor, mit brutaler Gewalt gegen die Campesinos vorgegangen zu sein.

Nach Angaben der Bürgerrechtsorganisation "Kommunale Bewegung Kolumbiens" kamen in Kolumbien allein seit Jahresbeginn rund 120 Menschenrechtler bei Mordanschlägen ums Leben. In den vergangenen zwei Jahren wurden insgesamt 200 Aktivisten ermordet. Für die Gewalt machen Menschenrechtsorganisationen rechtsgerichtete paramilitärische Banden sowie linke Guerillagruppen verantwortlich, die um Marktanteile im Drogengeschäft kämpfen.

Quelle: KNA

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