Entführte niederländische Journalisten sind frei
Die marxistische ELN-Guerilla hat zwei seit einer Woche entführte niederländische Journalisten freigelassen. Sie seien beide unversehrt, berichtet die Tageszeitung "El Tiempo" am Samstag, 24. Juni 2017. Nach Angaben lokaler Medien wurden die Reporter Derk Bolt und Eugenio Follender von Vertretern der kolumbianischen Regierung in Empfang genommen.
Die beiden Niederländer waren vor acht Tagen von den Rebellen in der Unruheprovinz Norte de Santander verschleppt worden. Die ELN rechtfertigte sich, sie habe überprüfen wollen, warum sich die beiden Ausländer in der Konfliktregion aufhielten.
Bolt und Follender waren im Auftrag des niederländischen Fernsehens für das Programm "Spoorloos" in der Region auf der Suche nach der biologischen Mutter eines kolumbianischen Adoptivkindes. Kolumbiens Regierung und ELN-Rebellen führen seit Februar Friedensverhandlungen in Ecuador.
Nach Schätzungen der kolumbianischen Behörden verfügt die ELN über eine Truppenstärke von 2.500 Männern und Frauen und ist überwiegend im Osten des Landes aktiv. Laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gehen fast 7.000 Morde, ebenso viele Entführungen, 3.000 Fälle von Landvertreibung und etwa 1.000 Zwangsrekrutierungen auf das Konto der marxistischen Gruppe. Sie wird auch für schwere Umweltzerstörungen durch mehr als 1.300 Anschläge auf Öl-Pipelines verantwortlich gemacht.
Quelle: KNA