Entführer suchen Opfer über soziale Netzwerke aus
Kriminelle Banden nutzen in Guatemala verstärkt soziale Netzwerke wie HI5, Facebook oder Myspace für die gezielte Vorbereitung von Entführungen. "Wir sind besorgt wie viele junge Menschen auf diese Weise diesen Organisationen ins Netz gehen", berichtet Rony Lopez von der Staatsanwaltschaft.
Bevorzugtes Ziel der kriminellen Banden sind Jugendliche im Alter von 10 bis 25 Jahren. Diese seien besonders empfänglich für digitale Einladungen von Unbekannten in den sozialen Netzwerken.
Nach Erkenntnissen der Ermittler agieren allein in Guatemala fünf Netzwerke von Banden, die sich auf diese Art von Entführungen spezialisiert haben und Lösegelder bis zu 300.000 US Dollar fordern. Die Banden gehen dabei immer nach der gleichen Masche vor: Sie kreieren falsche Profile mit falschen Fotos und versuchen von ihren digitalen Freunden Informationen über potentielle Opfer zu sammeln. Eingestellte Fotos der späteren Opfer geben Aufschlüsse über deren Aufenthaltsorte, das soziale Umfeld, Vermögenstand der Familien. Die Polizei warnt davor, private Daten an Menschen herauszugeben, die sie nur via Internet kennen. (TK)