Dürre schädigt Kleinbauern
Eine schwere Dürreperiode bedroht in Bolivien derzeit die Existenzgrundlage von über 9500 Bauernfamilien in Cochabamba und Oruro, alarmierte der Verantwortliche des Katastrophenschutzes im zentralbolivianischen Departamento Cochabamba, Félix Vásquez am Dienstag. Betroffen vom ausbleibenden Regen und starker Sonneneinstrahlung seien die Altiplano-Hochebene sowie die Hoch- und Tieftäler der Region.
Wegen der Ernteausfälle und Einbußen in Viehzucht und Landwirtschaft seien die Betroffenen auf staatliche Hilfe angewiesen, erklärte das nationale Ministerium für Katastrophenschutz. »Allen geschädigten Gemeinden wird für die weitere Versorgung ihrer Viehbestände Hafer, Mineralsalze und Vitamine bereitgestellt«, so die Behörde in La Paz. Bei einer Verschlechterung der Versorgungssituation der in abgelegenen Gemeinden lebenden Familien werde zudem über die Verteilung von 50 Tonnen Lebensmitteln nachgedacht. Die Versorgung mit Trinkwasser durch Zisternen-LKWs gestalte sich auf Dauer jedoch »zunehmend schwierig«, erklärt Héctor Arce vom Departamento-Parlament.
Das Problem sei grundlegender Natur, »der Klimawandel hat das Gleichgewicht der Umwelt gestört, mal regnet es zuviel, mal ist es zu heiß, alles hat sich verändert«, beklagt der Politiker das Phänomen extremer Wetterverhältnisse im Land. »In den betroffenen Orten ist der Boden durch die Trockenheit schon aufgebrochen. Die Städte werden von hier mit Kartoffeln, Gemüse, Salat und Tomaten beliefert. Wenn es nicht bald regnet wird es mit Sicherheit zu Versorgungsengpässen kommen«, befürchtet Arce. (bb)