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Mexiko |

Drogenkrieg 2016 zweitblutigster Konflikt der Erde

Ausgebrannte Autowracks am Rand einer Ortschaft in Michoacán zeugen von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Kartellen, staatlichen Sicherheitskräften und Selbstverteidigungsgruppen. Foto: Adveniat/van Bonn
Ausgebrannte Autowracks am Rand einer Ortschaft in Michoacán zeugen von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Kartellen, staatlichen Sicherheitskräften und Selbstverteidigungsgruppen. Foto: Adveniat/van Bonn

Der Kampf des mexikanischen Staates gegen die Drogenkartelle in der 127-Millionen-Einwohnernation ist einer jüngsten Studie zufolge der Konflikt mit den zweitmeisten Todesopfern weltweit. Dem "Jahresbericht über bewaffnete Konflikte 2017" des britischen unabhängigen Forschungsinstituts für Strategiestudien (IISS) zufolge, seien 2016 bei gewalttätigen Auseinandersetzungen im Anti-Drogenkampf fast 23.000 Menschen ums Leben gekommen.

Seien im Irak 17.000 und in Afghanistan 16.000 Menschen durch Krieg und Terror getötet worden, liege das nordamerikanische Land auf Platz zwei hinter dem Bürgerkriegsland Syrien, wo im vergangenen Jahr 60.000 Tote gezählt wurden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag, den 9. Mai 2017. Die Militarisierung der Auseinandersetzung zwischen privaten Kartellen und staatlichen Einheiten sowie Selbstverteidigungsgruppen führe dazu, dass der Antidrogenkampf "zunehmend ein bewaffneter Konflikt" wird, so die Autoren.

Seit Beginn des Anti-Drogenkampfes in Mexiko unter der Regierung von Ex-Präsident Felipe Calderon seien bisher mehr als 150.000 Menschen umgekommen. Im Dezember 2006 hatte der Politiker, auch auf Drängen der USA, die "Operation Michoacán" gestartet und 6.500 Soldaten in den gleichnamigen Bundesstaat entsendet, was als Beginn des Anti-Drogenkrieges gilt. "Die Unfähigkeit der mexikanischen Wirtschaft, für ein nachhaltiges Wachstum zu sorgen, ist einer der Gründe, warum der Staat nicht in der Lage ist, eine angemessene Sicherheitsstrategie auf nationaler Ebene durchzusetzen, wie es anderen Ländern in Lateinamerika gelingt", erklärt Antonio Sampaio, Mitautor des Berichts. (bb)

Link zum Forschungsinstitut IISS

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