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Mexiko |

Drogenkartelle konstruieren Tunnel in die USA

Mit riesigem Aufwand versuchen die Vereinigten Staaten ihre Landesgrenze im Süden abzusichern. Mauern, Zäune und hochmoderne Überwachungstechnik sollen nicht nur illegale Einwanderer aus Lateinamerika am Grenzübertritt hindern, sondern auch der Drogenmafia den Schmuggel nahezu unmöglich machen.

Doch wie die US-amerikanische Anti-Drogenbehörde DEA, die Grenzpolizei und der Zoll berichtet, reagieren die mexikanischen Kartelle auf diese Herausforderung auf ihre Art. Sie verpflichten frisch ausgebildete Ingenieure und Architekten, um ihre aufwendigen Tunnel unter der Grenze zu konstruieren. Besonders interessant sind für die "Human-Recourcing-Abteilung" der Drogenkartelle frische Universitäts-Absolventen, die noch auf der Suche nach einer Arbeit in der Grenzregion sind.

Hauptauftraggeber ist laut einem Bericht der Tageszeitung "Vanguardia" das Sinola-Kartell, eines der führenden Drogenkartelle Mexikos. Die Ermittler stützen ihre Erkenntnisse auf die jüngsten Tunnelfunde an der US-amerikanischen Grenze. Die neuesten Bauten seien deutlich intelligenter und sicherer gebaut, zudem habe sich die Bauzeit auf bis zu zwei Wochen verringert. Das wiederum reduziert die Gefahr bereits während der Bauphase entdeckt zu werden.

Aufgeflogene Bauwerke offenbaren High-Tech-Konstruktion

Jüngste aufgeflogene Bauwerke hatten selbst erfahrene Anti-Drogen-Experten ins Staunen geraten lassen. Die Tunnel verfügten über einen Betonboden, Aufzüge, Klima-Anlagen, Telefon, eine Stromversorgung und Video-Überwachung. Diese Art der Konstruktion sei allein durch einfache Hilfsarbeiter nicht mehr zu leisten, erklärten die Anti-Drogen-Experten. Die ersten entdeckten Tunnel waren noch simple von Menschenhand errichtete Durchgänge ohne Hilfe von Bau-Ingenieuren und Architekten.

Die USA reagieren auf die "Bau-Wut" mit der Errichtung von Sondereinheiten. Erst vor wenigen Wochen hatten die Beamten der „San Diego Tunnel Task Force“ einen Schmuggler-Tunnel an der mexikanischen Grenze entdeckt. Die unterirdische Anlage war stolze 370 Meter lang und stellte eine Verbindung zwischen einem Lagerhaus südlich von San Diego mit einem Gebäude in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana her. In den vergangenen vier Jahren sind nach US-Angaben mehr als 75 Tunnel unter der Grenze, die meisten nach Kalifornien und Arizona, entdeckt worden.

Neue Schmuggelmethoden lassen über Legalisierung von Drogen nachdenken

Durch die Tunnel sind die Kartelle in der Lage innerhalb kürzester Zeit große Mengen von Drogen von Mexiko unbemerkt auf die andere Seite der Grenze zu transportieren. Zu den immer raffinierter werdenden Methoden mit denen die Drogenkartelle immer mehr Drogen in die USA bringen, gehörten zuletzt auch speziell konstruierte U-Boote mit einer Ladekapazität von bis zu acht Tonnen. Die neuen Schmuggelmethoden lassen Politiker auf beiden Seiten der Grenzen lauter über die Legalisierung von Drogen nachdenken. Erst vor wenigen Tagen hatte der kolumbianische Staatspräsident Juan Manuel Santos eine Debatte über eine Neuausrichtung der weltweiten Drogenpolitik angeregt. Er hatte die USA aufgefordert, als Konsumland die gleichen Anstrengungen im Kampf gegen den Drogenhandel zu leisten wie die Produzentenländer.

Autor: Tobias Käufer/Bogotá

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