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Uruguay |

Drogenabhängige Häftlinge sollen Marihuana auf Rezept bekommen

Die uruguayische Regierung hat beschlossen, dass auch in den Gefängnissen des Landes Marihuana auf Rezept erhältlich sein soll, etwa für Personen, die von Kokainpaste abhängig sind. Bedingung hierfür ist, dass ein Arzt den Häftlingen Cannabis als therapeutisches Mittel verschreibt, berichtet die Nachrichtenagentur Telesur. Haftanstalten sollen demnach auch Ausgabestellen für Marihuana sein.

"Wenn es aus medizinischen Gründen verordnet wird, etwa wegen eines gesundheitlichen Problems, dass physisch aber auch psychisch sein kann, werden auch Häftlinge medizinisches Marihuana erhalten können", zitiert die Agentur den Leiter der uruguayischen Drogenbehörde, Julio Calzada, der sich gestern entsprechend auf einer internationalen Konferenz zur Verwendung von Cannabis geäußert hatte. Laut einem Bericht der BBC konsumieren nicht mehr als 1 Prozent der etwa 3,3 Mio. Einwohner des Landes Kokain-Paste, eine Droge, die relativ billig zu haben ist schnell abhängig macht.

Regelung soll im zweiten Halbjahr in Kraft treten

Auch Leonel Briozzo, Unterstaatssekretär des Gesundheitsministeriums, bestätigte das Vorhaben der Regierung, Häftlingen, die von Kokain-Paste abhängig sind, eine Behandlung mit Marihuana zu ermöglichen. Die medizinische Anwendung von Marihuana werde ebenso ins System der staatlichen Gesundheitsversorgung integriert, wie dies auch bei Akupunktur und Homöopathie geschehen sei, unterstrich Sozialentwicklungsminister Daniel Olesker.

In Kraft treten soll die Regelung zur medizinischen Versorgung mit Marihuana im zweiten Halbjahr dieses Jahres. Bis dahin will die Regierung Details der Regularien ausgearbeitet haben. Uruguay hatte im Dezember letzten Jahres beschlossen, die staatlich kontrollierte Abgabe von Marihuana in Apotheken an registrierte Erwachsene sowie den Anbau der Pflanze in geringen Mengen zu legalisieren. Die Regierung sieht darin die Möglichkeit, den Konsum von Marihuana zu entkriminalisieren und mit der Einrichtung einer staatlichen Behörde den Drogenhändlern in der Region die Geschäftsgrundlage zu entziehen. (bh)

Foto: Manuel Martin Vicente. CC BY-NC-ND 2.0.

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