Diözese Tumaco verlangt Verlegung von militärischen Einrichtungen
Die südkolumbianische Diözese Tumaco hat nach einer Reihe vom Anschlägen die Regierung zu umfassenden Schutzmaßnahmen aufgefordert. In einem Schreiben der Diözese, das Blickpunkt Lateinamerika vorliegt, heißt es, dass katholische Geistliche der Ortschaft Barbacoas Opfer einer von Polizeibeamten versehentlich gezündeten Granate geworden seien. Dabei sei es in dem Komplex der Pfarrgemeinde Santa Maria zu erheblichen Sachbeschädigungen gekommen.
Den Vorfall nahm die Diözese nun zum Anlass darauf hinzuweisen, wie gefährlich die Lage von Polizei- und Armeestationen inmitten von Dörfern und Städten sei. Zuletzt sei die Zivilbevölkerung immer wieder in Gefahr geraten, weil bewaffnete Gruppen Angriffe auf diese Polizei- und Militärstationen gestartet hätten. Bei einer Bombenexplosion im Februar 2012 seien in Tumaco sieben Zivilisten ums Leben gekommen. Weitere Vorfälle hätten zu erheblichen Sachbeschädigung geführt. Mit großer Sorge sei zudem das Wiederaufflammen des bewaffneten Konfliktes in Tumaco zu beobachten. Bei einem Anschlag am 23. Mai seien zwei Polizisten ums Leben gekommen. Weitere Brand- und Bombenanschläge auf Polizeistationen hätten zu Verletzungen und Sachbeschädigungen geführt.
Die Diözese Tumaco ruft daher den Präsidenten des Landes und das Verteidigungsministerium dazu auf, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Polizeistationen aus den Dörfern und Städten an jene Punkte zu verlegen, wo sie keine Gefahr mehr für die Zivilbevölkerung darstellen. Zudem ruft die Diözese alle Akteure des bewaffneten Konfliktes, die Armee, Paramilitärs sowie die Guerillagruppen FARC und ELN dazu auf, keine zivilen Einrichtungen wie Schulen, Kirchen oder Privathäuser zu besetzen und so zu einem Risiko für die Zivilbevölkerung werden zu lassen. Zugleich rief die Diözese dazu auf, so schnell wie möglich auf dem Wege eines Dialoges zu einem Ende des bewaffneten Konfliktes zu kommen und damit zu beginnen einen Frieden in Kolumbien aufzubauen. (TK)