Dilma Rousseff öffnet Dialog mit Indigenen
Die brasilianische Präsidenten Dilma Rousseff hat die Schaffung einer permanenten Gesprächsrunde mit 27 Vertretern der indigenen Völker angekündigt. Dies gab das Staatsoberhaupt nach einem Treffen mit den Führern der indigenen Völker am Donnerstag, 11. Juli, bekannt. Das erste der in Zukunft regelmäßig einberufenen Treffen wird Anfang August stattfinden. Dort werden sowohl Vertreter der Indigenen als auch der Regierung zusammenkommen, um die Forderungen der indigenen Völker Brasiliens zu diskutieren.
Die indigenen Gemeinden hatten zu dem Treffen mit Dilma Rousseff eine Liste mit konkreten Forderungen vorgelegt. Einer der wichtigsten Punkte war die Neuregelung und effektivere Umsetzung der Demarkierung indigener Territorien in Brasilien. In diesem Zusammenhang war es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Vertretern indigener Gemeinden und lokalen Farmbesitzern gekommen. Eine weitere Forderung der Indigenen war der zukünftige Schutz von Wäldern und damit einhergehend der Artenvielfalt in Brasilien. Sie lehnten den Bau von großen Staudämmen, wie dem in Belo Monte, in ihren Schreiben dementsprechend klar ab. Weiterhin machten die Vertreter der indigenen Völker auf die schlechte gesundheitliche Versorgung in ihren Gemeinden aufmerksam.
Der Präsidentin Dilma Rouseff war jüngst von verschiedenen Seiten vorgeworfen worden, den Dialog mit den Indigenen in ihrem Land zu verweigern. So hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt während ihrer zweieinhalbjährigen Amtszeit noch kein einziges Mal die Vertreter der Indigenen empfangen. Weiterhin sei die Regierung von Dilma Rousseff diejenige, die seit dem Ende der Militärdiktatur im Jahr 1985 das wenigste indigene Land demarkiert habe, kritisierte beispielsweise der Katholische Indianermissionsrat (CIMI) Anfang Juni. (aj)