Demonstranten bei Protesten gegen Bergbau getötet
Bei einer Kundgebung gegen die Bergbaufirma Buenaventura in der bäuerlichen Gemeinde Oyón (Department Lima) sind am 17. April vier Protestierende ums Leben gekommen, zwölf Personen wurden verletzt.
Die Protestierenden hatten friedlich die Zugänge zur Mine Buenaventura blockiert, als 600 Sicherheitskräfte anrückten, um die Blockade zu beenden. In einer Erklärung der Demonstranten heißt es, die Polizisten hätten aus allernächster Nähe auf die Kundgebung geschossen. Buenaventura habe zudem als Reaktion auf die Prostest den Strom in der Provinz abgeschaltet.
Buenaventura hält Vereinbarungen nicht ein
Die Bauern fordern, dass das Bergbauunternehmen Vereinbarungen einhält, die es mit der Gemeinschaft in den Jahren 2001 und 2006 getroffen hatte. Außerdem verlangen sie einen Wechsel in den Abteilungen „Ingenieurtechnik“, „Personalwesen“ und „Kommunitäre Beziehungen“, da die bisherigen Vertreter für die Misshandlung der bäuerlichen Gemeinschaften verantwortlich seien. Schließlich beklagen sie, dass Buenaventura ihr Land ohne Rücksicht auf zuvor vereinbarte Grenzen in Beschlag nehme.
Bereits Anfang des Jahres waren dem Unternehmen diese Forderungen überreicht worden. Buenaventura reagierte jedoch erst nach einer Demonstration am 4. April darauf und versprach, dass der Hauptgeschäftsführer, Roque Benavides, am 15. des Monats Gespräche mit der Gemeinschaft führen werde. Diese Gespräche fanden jedoch nicht statt, und am 17. April gab die Firma bekannt, dass sie lediglich mit den Bauern des Bezirks Churín verhandeln würde. Da dieser Entschluss einen Teil der Bauern ausschloss, sahen diese die Ankündigung als Schwächung ihrer Position an.
Fortsetzung der Proteste angekündigt
Trotz der Toten seien die Bauern entschlossen weiter für ihre Rechte zu kämpfen und rufen andere Bauerngemeinschaften zur Solidarität auf. Die Gemeinschaft werde die Machenschaften des Geschäftsführers Benavides nicht zulassen, „der, wie öffentlich bekannt wurde, die Wahlkampagnen verschiedener Kongressabgeordneter finanziell unterstützt hat. Vermutlich mit der Absicht, im Gegenzug bei Gesetzesprojekten Vorteile zu erhalten, die zu einer weiteren Bereicherung seinerseits führen werden“, heißt es in einem Aufruf der Bauern.
Ein weiterer Fall von Repression fand im Departement Arequipa statt, wo die Bevölkerung aus Islay sich gegen das Bergbauprojekt Tía María des Unternehmens Southern Perú wehrte. Nach zweiwöchigen Demonstrationen war es bis zum 7. April zu mehreren Zusammenstößen mit der Polizei gekommen, bei denen drei Bauern getötet worden waren.
Proteste stoppten anderes Projekt in Islay
Weitere Demonstrationen und Verhandlungen erreichten schließlich, dass das Ministerium für Energie und Bergbau das Projekt am 8. April mit der Begründung beendete, dass die Umweltverträglichkeitsstudie nicht gültig sei. Die Mine war auf eine Förderung von 120.000 Tonnen Kupfer im Jahr ausgelegt gewesen. (bh)
Quelle: Adital