Das Groüereignis Kaffee-WM
Mit flinker Hand und einem Blick dem nichts entgeht, macht sich Miki Suzuki an die Arbeit. Die 19 Jahre alte Japanerin gilt als eine der besten Kaffee-Zubereiterinnen weltweit. Heute will sie zeigen, dass sie ihr Handwerk gelernt hat.
Ihre Kollegin auf der Bühne hat dagegen ein Heimspiel. Lina María Zea stammt aus der kolumbianischen Kaffee-Hochburg Antioquia. Aufgewachsen ist sie in einem kleinen Städtchen mit 25.000 Einwohnern, die fast alle irgendwie vom Kaffee leben. Sei es als Plantagenarbeiter, Händler oder Weiterverarbeiter.
Miki Suzuki und Lina María Zea sind zwei echte Spezialistinnen. Wenn Sie einen Cappuccino, Latte Macchiato oder einen einfachen Milchkaffee zubereiten, dann ist das echte Handwerkskunst. Zum Showdown hat Kolumbiens Kaffeegigant Juan Valdez in eine seiner Vorzeige-Filialen eingeladen. Im Norden der Stadt ist der "Coffee-Shop" mit seiner lichtdurchfluteten Terrasse die adäquate Kulisse für den Wettkampf. Ihre Nervosität überspielen die beiden Kontrahenten geschickt, ehe es daran geht das „schwarze Gold“ mit Milch zu verfeinern.
Im Juni messen sich die Besten
Doch das ganze Szenario ist nur ein Vorspiel für den ganz großen Auftritt. Die sogenannte "World Barista Championship-WBC" lockt die besten Kaffee-Zubereiter aus der ganzen Welt nach Kolumbien. Vom 2. bis 5. Juni werden die besten "Baristas" der Welt gesucht, wie die Kaffeezubereiter in spanischer Sprache heißen. Sie müssen eine ganz besondere Spezialität beherrschen: Die Zubereitung einer Kaffee-Spezialität mit einem Espresso als Basis-Substanz.
Ob Türkei, USA, Guatemala oder Argentinien. In allen Ländern laufen derzeit die Vorausscheidungen und die Suche nach den nationalen Champions. Miki Suzuki und Lina María Zea haben sich bereits in ihren Heimatländern durchgesetzt und zelebrieren nun die hohe Kunst der Kaffee-Spezialitäten. „Ich bin sehr stolz mein Heimatland vertreten zu dürfen“, sagt Lina María Zea. „Für uns ist der Wettbewerb im Juni natürlich eine besondere Herausforderung, denn zum ersten Mal wird in einem Kaffee-Produzentenland der neue Weltmeister gesucht.“
Kolumbien bereitet sich auf ein Großereignis vor
Dafür werden eigens die Messehallen in Bogota umgerüstet. Die Veranstalter erwarten einen medialen Ansturm auf das Großereignis. Doch damit nicht genug: Kolumbien will sich während der Kaffee-Festtage von seiner besten Seite zeigen. Wer es ins Finale der Weltmeisterschaften schafft, darf sich auf eine Tour in die sehenswerte Kaffeezone freuen. Der Andrang wird groß sein. Insgesamt haben sich 56 Länder für eine Teilnahme an der WM der Baristas angemeldet.
Autor: Tobias Käufer